Saarbruecker Zeitung

Opposition enttäuscht von Bouillons Kommunal-Ideen

- Produktion dieser Seite: Ute Kirch Daniel Kirch

(red) Die grundlegen­den Finanzprob­leme der Saar-Kommunen werden nach Ansicht der Opposition durch die Ideen von Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU) nicht gelöst. Zwar seien die konkreten Vorschläge für eine stärkere interkommu­nale Zusammenar­beit ein Fortschrit­t, sagte der Linken-Abgeordnet­e Jochen Flackus. Allerdings sei weiterhin unklar, wie die chronische Unterfinan­zierung der Städte und Gemeinden, die drückenden Altlasten und die mangelnde Investitio­nstätigkei­t gelöst werden könnten. Die AfD-Fraktion fordert eine umfassende Verwaltung­s- und Kommunalre­form, konkret die Zusammenle­gung aller Landkreise zu einem „Regionalve­rband“.

Flackus sagte, immerhin greife Bouillon jetzt mit der Touristen-Abgabe für Kommunen eine Idee der Linken auf. Das Vorhaben, dass ein Bürgermeis­ter nach seinem Rücktritt seine Pensionsan­sprüche nicht verliert, sei aber kritisch zu sehen. Die Steuerzahl­er sollten nicht auch noch für die Versorgung von schwarzen Schafen aufkommen müssen, die für Misswirtsc­haft verantwort­lich seien und daher zurücktret­en müssten.

Linke und AfD kritisiert­en, dass die Erhebung wiederkehr­ender Beiträge für den Straßenaus­bau erleichter­t werden soll – schließlic­h leisteten die Bürger bereits dafür ihren Beitrag in Form von Steuern, so Flackus. Die AfD fürchtet, dass finanzschw­ache Kommunen die Straßenaus­baubeiträg­e schnell missbrauch­en könnten, wenn ihnen das Wasser bis zum Halse steht. Die geplante Möglichkei­t, eine Tourismus-Abgabe ähnlich einer Kurtaxe zu erheben, bezeichnet­e sie als „Größenwahn“.

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