Willkommen in der Wirklichkeit
Zwei schüchterne Computerspieler müssen sich in „Off line“in der realen Welt beweisen.
SAARBRÜCKEN (ry) Der schüchterne 17-jährige Jan (Moritz Jahn), alias Fenris, der unbesiegbare Krieger aus dem Norden, verbringt den Großteil seiner Freizeit vor dem Computer. Mit allen möglichen Tricks versucht er, seine virtuelle Leidenschaft um sein störendes echtes Leben herum zu organisieren. Mit seinem Avatar Fenris ist er ein Star im Computerspiel „Schlacht um Utgard“. Er gilt gemeinsam mit seinem virtuellen Verbündeten Gotrax, dem Schlächter vom Grimsberg, als Favorit für den Sieg im bevorstehenden Wettkampf Ragnarök. Das Gewinnerteam erhält eine Million Goldstücke und wird zur Legende in der Gaming-Welt. Doch ausgerechnet als der finale Countdown zum Turnier beginnt, wird Jans Account gehackt. PC und Handy funktionieren nicht mehr, und auch sein Konto ist gesperrt. Der Albtraum eines jeden Spielers. Wohl oder übel muss er sich mit der blauhaarigen, aufgedrehten Karo (Mala Emde), die ebenfalls gehackt wurde und zu Jans Überraschung sein virtueller Partner Gotrax ist, zusammentun. Aber wird das Online-Team auch in der Realität unbesiegbar sein?
Von Jans bestem Freund Deniz (Ugur Ekeroglu) erfahren die beiden, dass der dunkle Magier Loki hinter den Intrigen steckt, und machen sich auf die Suche nach seinem realen Spieler. Ohne Geld und Internet beginnt eine abenteuerliche Reise in strategischer Videospiel-Manier. Doch werden die beiden es tatsächlich schaffen, als Avatare Fenris und Gotrax rechtzeitig zu Ragnarök in die virtuelle Welt zurückzukehren? Am Ende steht Jan vor einer schweren Entscheidung. Und Karo behält recht: Das Leben ist kein Bonuslevel.
Für seine Abenteuerkomödie, die durch aufwendige Animation die Grenzen zwischen Virtualität und Realität verschwimmen lässt, wurde Regisseur und Drehbuchautor Florian Schnell 2016 mehrfach ausgezeichnet. Auf dem Frankfurter Festival für junge Filmfans LUCAS erhielt er den „Preis für den besten abendfüllenden Film 8+“. Der „Preis für den besten Spielfilm 13+“des argentinischen Teenager-Filmfestivals Cine a la vista ging ebenfalls an „Offline“. Als besten Jugendfilm zeichnete das holländische Cinekid-Festival die Produktion aus. Uraufgeführt wurde der Jugend-Fantasyfilm im Wettbewerb des Filmfestivals MaxOphüls-Preis.
Schnell realisierte während seines Studiums eine Reihe teils preisgekrönter Kurzfilme. Er arbeitet immer wieder mit einer Mischung aus Real- und Animationsfilm. Sein experimenteller Kurzfilm „Hybris“(2009) erhielt einen „Deutschen Nachwuchsfilmpreis“beim upand-coming Filmfestival.
Offline: Das Leben ist kein Bonuslevel, 21.40 Uhr, ARTE