Saarbruecker Zeitung

Fortschrit­t im Kampf gegen Barrieren

Stadtrat beschließt einen hauptamtli­chen Behinderte­nbeauftrag­ten für Saarbrücke­n. Da gibt’s viel zu tun.

- VON ANDREAS LANG

SAARBRÜCKE­N Die Stadt bekommt einen hauptamtli­chen Behinderte­n beauftragt­en. Das hat der Stadtrat am Dienstag beschlosse­n. Die Initiative kam von der Ratsfrakti­on der Grünen. Für sie ist das ein wichtiger Schritt zur Inklusion, der vollständi­gen Teilhabe behinderte­r Menschen an allen Lebensbere­ichen. Außerdem sei ein hauptamtli­cher Behinderte­n beauftragt­er wichtig beim Abbau von Barrieren in der Stadt. Für Inklusion und den Abbau von Barrieren sei in Saarbrücke­n noch viel zu tun, teilten die Grünen nach der Ratssitzun­g mit .„ Mit seiner Resolution im Juni hat derBe hinderten beirat die Marsch richtung vorgegeben, indem er gefordert hat, die Recht eder Behinderte­n beauftragt­en zu stärken .“

Bisher üben die Saarbrücke­r Behinderte­n beauftragt­e nein Ehrenamt aus: Es sind die Gesamt behinderte­n beauftragt­e DunjaF uhr mann sowie die Bezirks beauftragt­en Michael Wagner (Dudweiler), Stefan Fecht (West), Wolfgang Schmitt (Halberg) undMathias­Detzen( Mitte ). Während die Bezirksbe hinderten beauftragt­en nach Angaben der Stadt pressestel­le ehrenamtli­ch tätig bleiben, müsste sich Fuhr mann wohl um die hauptamtli­che Stelle bewerben, falls sie Interesse hat.

„Wir begrüßen, dass die anderen Koalit ions fraktionen–im Gegensatz zu CDU und FDP – dieses Ansinnen unterstütz­t haben und wir in einem gemeinsame­n Stadtratsa­ntrag von Grüne, SPD und Linke die zeitnahe Schaffung dieser Stelle beschließe­n konnten“, sagt der sozialpoli­tische Sprecher der Grünen im Stadtrat, Thomas Brass.

Die Christdemo­kraten im Stadtrat begründete­n ihr Nein damit, dass es dann auch andere Bereiche wie Schule oder Jugend verdient hätten, durch hauptamtli­che Berater in der Verwaltung vertreten zu sein. Würden all diese Felder bedient, dann blähe das die Verwaltung personell stark auf. Die Grünen sehen mit der neuen Stelle in der Landeshaup­tstadt eine wichtige Grundlage, um die Interessen von Bürgern mit Behinderun­g bestmöglic­h zu vertreten. Brass: „Gerade aufgrund des demografis­chen Wandels und der zunehmende­n Alterung der Bevölkerun­g ist es wichtiger denn je, bei der Barrierefr­eiheit zügig voranzukom­men.“

Der Behinderte­nbeauftrag­te soll sich dazu unter anderem in die Gremien des Stadtrates einbringen und einen Aktionspla­n für Saarbrücke­n erarbeiten, um die Forderunge­n der UN-Behinderte­nrechtskon­vention nach Barrierefr­eiheit und Inklusion zu verwirklic­hen.

Außerdem soll er stets als Ansprechpa­rtner für alle betroffene­n Bürger bereitsteh­en und städtische Dienststel­len, Kindergärt­en und Grundschul­en beraten. Mit dem Beschluss hat der Stadtrat also seine Forderung bekundet, eine entspreche­nde Stelle in der Verwaltung zu schaffen.

Wie das geht, das wird jetzt die Verwaltung erarbeiten und ihre Ergebnisse dann wieder dem Stadtrat zur weiteren Beratung vorlegen.

„Gerade aufgrund der zunehmende­n Alterung der Bevölkerun­g ist es wichtiger denn je, bei der Barrierefr­eiheit zügig voranzukom­men.“

Grünen-Stadtratsf­aktion

 ?? FOTO: OLIVER DIETZE ?? Dunja Fuhrmann ist auch als Gesamtbehi­ndertenbea­uftragte der Landeshaup­tstadt ehrenamtli­ch tätig.
FOTO: OLIVER DIETZE Dunja Fuhrmann ist auch als Gesamtbehi­ndertenbea­uftragte der Landeshaup­tstadt ehrenamtli­ch tätig.
 ?? FOTO: NINA DROKUR ?? Dunja Fuhrmann stößt an vielen Stellen in der Stadt auf Hinderniss­e für Rollstuhlf­ahrer. Und sie wirkt an den Lösungen mit.Weitere Informatio­nen zur Ehrenamtli­chen-Ausbildung unter Tel. (06 81) 9 68 69 22 oder im Internet. www.telefonsee­lsorgesaar.de
FOTO: NINA DROKUR Dunja Fuhrmann stößt an vielen Stellen in der Stadt auf Hinderniss­e für Rollstuhlf­ahrer. Und sie wirkt an den Lösungen mit.Weitere Informatio­nen zur Ehrenamtli­chen-Ausbildung unter Tel. (06 81) 9 68 69 22 oder im Internet. www.telefonsee­lsorgesaar.de

Newspapers in German

Newspapers from Germany