Hesse ist enttäuscht, aber nicht verärgert
Der langjährige Homburger Stürmer trifft an diesem Samstag mit seinem neuen Verein SC Hessen Dreieich auf den alten.
dass er nicht mehr mit ihm plant.
Hesse ließ sich trotzdem nicht hängen und erzielte in fünf Spielen für die Homburger Zweite noch einmal drei Tore. Das ist beachtlich und spricht für seine tadellose Einstellung. „Es war schon immer mein Anspruch, mit Leistung voranzugehen“, sagt der frühere Zweitligaprofi des 1. FC Kaiserslautern. Er fügt aber auch offen hinzu: „Da ich die Hoffnung hatte, vor Transferschluss noch einen höherklassigen Verein zu finden, ging es für mich auch darum, mich fitzuhalten.“
Ebenso offen räumt Hesse ein, dass er seinen eigentlich bis 2019 laufenden Vertrag in Homburg gerne erfüllt hätte und ihm der erzwungene Abschied nicht leicht gefallen ist. „Für einen Fußballer ist es immer schwierig, wenn er gesagt bekommt, dass auf seine Dienste kein Wert mehr gelegt wird. Ich hätte es mir natürlich anders gewünscht“, gibt Hesse einen Einblick in seine Gefühlswelt. Groll empfindet er gegen seinen alten Verein nicht: „Das ist schon alles in Ordnung, wie es gelaufen ist. Homburg wird für mich immer eine Zeit bleiben, die ich auf keinen Fall missen will.“
Nach seinen fußballerischen Höhepunkten im Saarland gefragt, fällt dem Stürmer natürlich sein Siegtor zum 1:0 im Saarlandpokalfinale 2016 gegen die SV Elversberg ein. Aber auch der Treffer zum 2:2-Endstand (nach 0:2-Rückstand) gegen den Erzrivalen 1. FC Saarbrücken, den er in seinem Debüt für den FCH in der Auftaktpartie der Regionalliga-Saison 2014/2015 vor 13 000 Zuschauern im Waldstadion erzielt hatte, ist ihm im Gedächtnis geblieben. „Homburg war eine schöne Zeit, die leider nicht so schön geendet ist“, lautet Hesses Fazit.
Dass es mit dem SC Hessen Dreieich, der vom ehemaligen Saarbrücker Rudi Bommer trainiert wird, alles andere als leicht werden wird, die Klasse zu halten, ist dem Routinier klar. Hesse hofft auf die Qualität der Neuverpflichtungen, die wie er selbst zum Teil erst vor wenigen Tagen zum Verein gestoßen sind, um das Blatt für den Tabellenletzten zu wenden. Bekanntester Name ist dabei der Ex-Saarbrücker Kevin Pezzoni, der für den 1. FC Köln 80 Mal in der Bundesliga auflief.
„Mir ist klar, dass ich mit dem Wechsel ein Risiko eingegangen bin. Aber ich hatte sowieso nicht viel zu verlieren, da ich ja auch aus einer schwierigen Situation aus Homburg gekommen bin“, sagt Hesse. Seinem bisherigen Club wünscht der Ex-Homburger nur das Beste: „Es wäre natürlich das Größte, wenn der Durchmarsch aus der Oberliga in die 3. Liga gelingen würde. Wenn der große Coup klappt, werde ich der erste sein, der im Waldstadion steht und den alten Kollegen in den Armen liegt.“