Saarbruecker Zeitung

Offenbar Zweifel an neuer Steuer für Internetko­nzerne

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(dpa) Im Wahlkampf war es noch ein Verspreche­n, jetzt gibt es im Bundesfina­nzminister­ium aber offenbar große Zweifel an höheren Steuern für Internetri­esen wie Google und Facebook. Eine „Dämonisier­ung der großen Digitalunt­ernehmen“sei nicht zielführen­d, heißt es der „Bild“-Zeitung zufolge in einem vertraulic­hen Papier aus dem Leitungsst­ab des von Vizekanzle­r Olaf Scholz (SPD) geführten Ministeriu­ms. Bei einer stärkeren Besteuerun­g werden außerdem negative Folgen für deutsche Unternehme­n in den USA befürchtet. Was das für die Zukunft der Digitalste­uer bedeutet, ist unklar. Ein Ministeriu­mssprecher betonte gestern, es sei noch keine Entscheidu­ng gefallen. Das Ziel „einer fairen Besteuerun­g von Internetko­nzernen“werde weiter verfolgt.

Die EU-Kommission hatte vorgeschla­gen, für Unternehme­n mit einem weltweiten Jahresumsa­tz von mindestens 750 Millionen Euro sowie einem Online-Umsatz von 50 Millionen Euro in Europa drei Prozent Ertragsste­uer zu verhängen. Besonders pikant: Deutschlan­d hatte das Thema mit Frankreich, Spanien und Italien angestoßen. Die EU-Finanzmini­ster wollen das umstritten­e Projekt am Samstag bei einem informelle­n Treffen in Wien besprechen. Wenn Scholz seine Unterstütz­ung der Digitalste­uer aufgeben sollte, wäre diese wohl zumindest innerhalb der EU am Ende.

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FOTO: NIETFELD/DPA Will Google & Co. nicht verprellen: Bundesfina­nzminister Olaf Scholz(SPD).

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