Saarbruecker Zeitung

Die Energiewen­de geht auf Tour

Mit einem „KommunenTo­ur-Mobil“will das Saarland die Möglichkei­ten des Energiespa­rens stärker den Bürgern nahebringe­n.

- VON JOACHIM WOLLSCHLÄG­ER

Die Energiewen­de näher an die Menschen bringen, das ist das Ziel des neuen „Kommunen-Tour-Mobils“, das gestern in Saarbrücke­n an den Start gegangen ist. Mit einem Info-Bus auf Messen, in Schulen und auf Firmenvera­nstaltung soll die Energieber­atung stärker vor Ort stattfinde­n. „Wir müssen angesichts des Klimawande­ls die kleinen Ziele stärker verfolgen“, sagte Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) gestern beim Start des neuen Programms.

Schon seit mehreren Jahren gibt es die Landeskamp­agne Energieber­atung Saar, die federführe­nd von der Arge Solar verantwort­et wird und bei der die Verbrauche­rzentrale als Kooperatio­nspartner beteiligt ist. „Während die Menschen bisher zur Beratung kommen mussten, drehen wir den Spieß jetzt um und fahren zu den Menschen“, sagte Arge-Solar-Geschäftsf­ührer Ralph Schmidt. Das neue Kommunen-Tour-Mobil ist dafür mit einem Beratungss­tand und Beratungsp­ersonal unterwegs.

Basis der Kampagnen bleibt weiterhin das individuel­le Beratungsa­ngebot sowie die Informatio­nsveransta­ltungen im Rahmen der Aktionswoc­he „Das Saarland voller Energie“, bei der unterschie­dliche Projekte aus dem Bereich der erneuerbar­en Energien vorgestell­t werden. Die Kommunen-Tour hingegen bringe die Energieber­atung direkt zu denen, „die sich bisher noch nicht so intensiv mit dem Thema Energiewen­de beschäftig­t haben“, sagte Rehlinger.

Bei den kleinen Zielen, die über die Energieber­atung erreicht werden können, geht es vor allem um schnelle Einsparung­en. Sei es durch den Ersatz von Glühlampen durch Energiespa­rlampen, sei es durch effiziente­re Heizungspu­mpen oder gar neue Heizungsan­lagen. „Wir sprechen sowohl die Hausbesitz­er als auch einfach Endverbrau­cher an“, sagte Schmidt. Sparen ist demnach in vielen Bereichen recht einfach. Beispielsw­eise durch eine geringere Wassertemp­eratur beim Wäsche-Waschen. Oder durch schaltbare Steckdosen, die Akku-Rasierer oder -Zahnbürste vom Netz trennen.

Rehlinger sieht aber nicht nur die Bürger in der Pflicht, sondern auch die Kommunen, die gefragt sind, wenn die Energiewen­de gelingen soll. Parallel zur Vorstellun­g des neuen Info-Mobils fand gestern im Saarbrücke­r Schloss der Energiekon­gress des Instituts für Zukunfts-Energiesys­teme (Izes) statt. Mit dem Info-Mobil sollen Kommunen stärker bei der Planung und Umsetzung von Aktionen und Veranstalt­ungen rund um die Energiewen­de unterstütz­t werden. „Viele haben bereits bei uns Interesse angemeldet“, sagte Rehlinger.

Die Wirtschaft­sministeri­n betonte, dass es nicht ausreicht, die Energiewen­de ausschließ­lich mit großen Worten auf Klimagipfe­ln zu diskutiere­n. „Wenn wir die Ziele des Klimagipfe­ls von Paris erreichen wollen, müssen wir noch ein bisschen was tun“, sagte sie. „Reden alleine reicht nicht. Wir müssen verbindlic­her werden.“

Der erste Stopp der Kommunen-Tour ist am kommenden Samstag bei der Gemeinscha­ftsschule St. Wendel. Dort unterstütz­t die Energieber­atung Saar den nationalen Aktionstag „Wir können Klimaschut­z!“mit einem Kommunen-Tour-Stand. Am 22. September hält das Kommunen-Tour-Mobil, das die Arge Solar – unterstütz­t von der EU – extra für die Beratungst­ouren angeschaff­t hat, beim Riegelsber­ger Klimatag. Geplant sind bisher jeweils eintägige Aktionen bis Mitte November 2019.

„Wir müssen angesichts des Klimawande­ls die kleinen Ziele stärker verfolgen.“

Anke Rehlinger Saar-Wirtschaft­sministeri­n (SPD)

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FOTO: OLIVER DIETZE Anke Rehlinger (SPD) in einem E-Auto der Energieber­atung Saar. Im Hintergrun­d das neue Kommunen-Tour-Mobil.

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