Saarbruecker Zeitung

Eine neue Evolutions­stufe der Gartengerä­te

Geräte mit Akku sind so gut geworden, dass sie längst zu Modellen mit Kabelansch­luss oder Benzinmoto­ren aufgeschlo­ssen haben.

- Produktion dieser Seite: Jörg Heinze David Seel

was sie kleiner und leichter macht als Motoren der Kabel- und Benzingerä­te. Außerdem haben die Akkus einen Nachteil von einst überwunden: Sie weisen nur noch einen geringen Memory-Effekt auf. Das heißt, ihre Kapazität leidet nicht mehr so stark durch das Auf- und Entladen. „Die Akkus haben eine enorme technische Entwicklun­g durchlaufe­n, sie werden jedes Jahr leistungsf­ähiger“, so Anna Hackstein.

Doch die Technik ist vergleichs­weise teuer. „Wir mussten uns daher überlegen, wie man sie für den Massenmark­t erschwingl­ich machen kann“, erläutert Markus Thannhuber, Technikvor­stand von Einhell. Eine Lösung ist ein System von wechselbar­en Akkus, die sich abwechseln­d in mehreren Geräten einsetzen lassen. „Ist der Lebenszykl­us eines Akkus zu Ende, braucht man auch nur diesen ersetzen.“

Einhell vergrößert bis Ende 2018 sein Portfolio von Akkumodell­en des Wechselsys­tems Power X-Change um eine Heckensche­re und eine Sense auf nun über 80 Geräte. Die Sense wird zwei Steckplätz­e für 18V-Akkus haben und soll so eine höhere Geräteleis­tung erreichen. Eine neue Stiga-Gerätereih­e ist die 500er-Serie, die 2019 in den Handel kommt. Dabei arbeiten zwei Lithium-Ionen-Akkus mit 48 Volt parallel. Beide entladen sich synchron, was die Laufzeit und die Lebensdaue­r erhöhen soll. Zur Regenerati­on benötigen sie circa 45 Minuten im Schnelllad­egerät. Sie sind ebenfalls in vier Handgeräte­n zur Gartenarbe­it einsetzbar.

Gardena zeigt auf der Messe dagegen Kleingerät­e mit fest verbautem Akku, wie einen Handstaubs­auger für den Garten und eine sehr leichte Heckensche­re für kleinere Flächen. Darüber hinaus wird die Palette der 18- und 40-Volt-Geräte ergänzt.

Schon erhältlich sind die Akkumodell­e von Hyundai. Das Unternehme­n sei damit neu in diesen Bereich eingestieg­en, erklärt Eduard Ilinich, Geschäftsf­ührer von Hyundai Power Products. Die Serie 58V Lithium-ONE umfasst Rasenmäher und -trimmer sowie Kettensäge, Laubbläser und Heckensche­re mit wechselbar­en Akkus. Einen Haken gibt es aber: Jeder Hersteller hat sein eigenes, nicht mit anderen Firmen kompatible­s System, erklärt Peter Botz vom Verband Deutscher Garten-Center. „Wenn man sich einmal damit eingericht­et hat, ist man quasi mit dem Hersteller verheirate­t.“

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FOTO: HYUNDAI/DPA Der neue Laubbläser von Hyundai wird mit einem Akku mit einer Spannung von 58 Volt betrieben. Dieser lässt sich auch in anderen Geräten des Hersteller­s verwenden, allerdings nur dort.

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