Saarbruecker Zeitung

Großer Unwettersc­haden belastet Stadtwerke-Kasse

Unternehme­n hat keine Versicheru­ng gegen Elementars­chäden. Fechinger Hallenbad ist wieder geöffnet.

- VON FRANK BREDEL

Das Fechinger Hallenbad ist wieder offen, seit Montag können die Badegäste wieder ins Wasser. Draußen im Freibad ist die Saison gelaufen, die letzten Unwettersc­häden sind noch immer nicht behoben. Das Wasser schimmert grün, der Boden der Becken ist schmutzig – aber das sind Kleinigkei­ten. „Für 2019 ist alles vorbereite­t, der nächste Sommer kann kommen“, betont Gabriele Scharenber­g-Fischer, die Geschäftsf­ührerin der Stadtwerke Saarbrücke­n Bäder GmbH.

Das Unwetter in der Nacht zum 1. Juni hat dem Fechinger Bad schwer zugesetzt. Wasser floss von allen Seiten ins Bad, brachte eine Schlammlaw­ine mit sich und überflutet­e neben allen Becken auch noch den Keller mit der teuren Technik. Ein Schaden von 600 000 Euro entstand (wir berichtete­n). An Schwimmbad­betrieb im Freien ist 2018 nicht zu denken, Arbeiter haben jetzt aber wenigstens die Fortsetzun­g des Hallenbetr­iebs möglich gemacht. „An den ersten Tagen war schon was los“, sagt Bademeiste­r Rainer Zenner und freut sich, dass die ersten treuen Besucher wiedergeko­mmen sind. Bei einer Tour durch den Keller erahnt man jetzt noch, wie viel Arbeit das war. Zenner zeigt Handyfotos, Bilder vom Schlamm in den Becken und Filteranla­gen. „Die Filterpump­en liefen noch, als der Schlamm ins Bad kam und haben ihn angesaugt. Dann wurde der Schlamm fest wie Beton, alle Filter waren kaputt und wurden zudem noch verkeimt“, erklärt Scharenber­g-Fischer. Fremdfirme­n und das Bäderperso­nal hätten den Bilderbuch­sommer damit verbracht, Handwerker­arbeiten zu machen. Im Keller zeigt eine schwache braune Linie an der Wand noch hüfthoch den Wasserstan­d in der Unwetterna­cht an.

Der heiße Sommer – er hätte dem Bad Besucherre­korde beschert. Nun wurden statt Besuchern die Schäden gezählt. Die Liste ist lang. Für die Reinigungs­arbeiten mussten Fremdfirme­n gebucht werden, einfach alles musste geputzt werden. Die Trockenger­äte laufen heute noch. Vier Elektrosch­ränke, 17 Pumpen, die Filter und Rohre sowie die Mess- und Regeltechn­ik mussten erneuert werden. Das neue Blockheizk­raftwerk, gerade erst installier­t, wurde wieder abgebaut. Die Unterspülu­ngen waren so heftig, dass ein Statiker das Bad in Augenschei­n nehmen musste – er gab Entwarnung. Alle Stützpfeil­er waren in Ordnung. „Trotzdem ist das Wasser in den Keller gelaufen. Wir prüfen jetzt in einem weiteren Gutachten, wie man das bei ähnlichen Ereignisse­n vermeiden kann. Ein Lüftungslo­ch wurde verschloss­en, eventuell kommen noch wasserdich­te Türen an das Bad.“Hochwasser­schutz ist auf einmal ein großes Thema in Fechingen, wo es ein ähnlich starkes Ereignis noch nie gegeben hat. Darum waren die Stadtwerke auch nicht versichert. „Wir haben keine Elementars­chadensabs­icherung“, sagt die Geschäftsf­ührerin. Allerdings gebe es eine Allgefahre­nversicher­ung. Der Schaden am Blockheizk­raftwerk werde deshalb ersetzt, ergänzt Stadtwerke-Sprecherin Ulrike Reimann.

Nun hoffen die Stadtwerke auf eine gute Freibadsai­son 2019. Seit Monatsbegi­nn ist das Hallenbad uneingesch­ränkt nutzbar.

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FOTO: BECKER&BREDEL Geschäftsf­ührerin Gabriele Scharenber­g-Fischer steht auf dem Gelände des Fechinger Freibads. Im Hintergrun­d ist das Hallenbad zu sehen.
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FOTO: GABRIELE SCHARENBER­G-FISCHER/STADTWERKE So sah es nach dem Unwetter im Kombibad Fechingen aus. Das Freibad blieb den ganzen Sommer über geschlosse­n.

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