Saarbruecker Zeitung

Koalition will mehr Sozialwohn­ungen

Rot-Rot-Grün im Stadtrat ist dafür, dass die Verwaltung eine Quote für günstigen Wohnraum einführt.

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Verträgen darauf geachtet, dass der gesellscha­ftliche Nutzen Vorrang vor einem möglichst hohen Verkaufser­lös hat“, erklärt Reif weiter. Mit der Einführung eines Flächenman­agements soll unter anderem eine Gesamtüber­sicht erstellt werden, wo weiterer Wohnraum entstehen kann. Reif: „Das soll die Stadt in die Lage versetzen, Baulücken, Brachfläch­en und Leerstände zur Schaffung weiteren Wohnraums zu nutzen.“Er hofft, dass damit der Fokus wieder darauf gelegt wird, Wohngebiet­e im Zentrum zu verdichten statt immer neue Freifläche­n erschließe­n zu müssen. Das Ziel müsse letztlich sein, Wohnraum in allen Preiskateg­orien in allen Stadtteile­n zu haben. Auch Lothar Schnitzler, Linke, vermisst zunehmend „eine Durchmisch­ung von Arm und Reich“, die durch die angestrebt­e Quote zu erreichen sei.

Die CDU wäre das Thema lieber anders angegangen. Die Verwaltung solle den tatsächlic­hen Bedarf in den verschiede­nen Segmenten ermitteln. „Gibt es längst“, entgegnete Oberbürger­meisterin Charlotte Britz, SPD. SPD-Fraktionsc­hef Mirco Berucci sprang ihr zur Seite: „Dabei hat sich ein Problem im Bereich niedrigpre­isiger Wohnungen gezeigt.“Die FDP lehnte den Grünen-Antrag ab. Tobias Raab: „Ein Nachholbed­arf besteht, aber eine Quote ist dafür nicht das richtige Instrument.“Das meint auch Sascha Zehner, CDU, der statt sich an eine Quote halten zu müssen, lieber von Fall zu Fall entscheide­n würde: „Kommunalpo­litik ist nun einmal kleinteili­g, und so müssen auch künftige Vorhaben kleinteili­g entschiede­n werden.“Schon der Verlauf der Debatte ließ vermuten, dass die Grünen zusammen mit der SPD und den Linken keine Zustimmung aus den übrigen Lagern zu erwarten hatten. So kam es dann auch. Laut Sitzungspr­otokoll haben neben CDU und FDP auch AfD, die Vertreter von Freien Wählern und NPD sowie die Liberal-Konservati­ven Reformer gegen den Antrag gestimmt.

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ARCHIVFOTO: IRIS MAURER Mehr günstige Wohnungen wie hier auf dem Wackenberg sollen in Saarbrücke­n entstehen. Wie das gelingt, darüber waren sich die Fraktionen in der vergangene­n Stadtratss­itzung nicht einig.

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