Sogar mit Steckdose für den Rasenmäher
Mitsubishihat den Outlandermit Benzinund Elektromotor überarbeitet. Vorallem die Technik wurde weiterentwickelt, die Leistung angehoben und das Geräuschniv eau gesenkt.
FRIEDBERG Der Mitsubishi Outlander PHEV (Plug-in-Hybrid Electric Vehicle) ist das in Europa meistverkaufte Modell seiner Klasse. Vor fünf Jahren rollte er als erster bodenständiger Geländewagen mit kombiniertem Verbrennungs- und Elektromotoren-Antrieb auf die Straße. Seine Batterie, die den Elektromotor versorgt, lässt sich sowohl mit dem Motor als auch an der Steckdose (plug-in) wieder aufladen.
Mit dieser Antriebstechnik gehört der Outlander zu den Pionieren. Auch heute noch ist die Schar der Mitbewerber, eher in höheren Preisklassen angesiedelt, überschaubar: Audi Q7, BMW X5, Mercedes GLC und GLE, Porsche Cayenne, Range Rover und Range Rover Sport, Volvo XC60 und XC90.
Für den nun modellgepflegten Outlander PHEV gibt es außen nur ein paar kosmetische Änderungen wie eine neue Kühlergrillblende mit Gittereinsatz in Wabenstruktur, leicht veränderte Bug- und Heckstoßfänger sowie einen erneuerten Dachspoiler. Unter der Motorhaube aber bietet der fünftürige Outlander deutliche Weiterentwicklungen in Leistung, Geräuschminderung und Wirtschaftlichkeit.
Als Basisantrieb für den Steckdosen-Outlander dient ein neuer 2,4Liter-Benzinmotor mit einer Leistung von 135 PS/99 kW. Er entwickelt ein höchstes Drehmoment von 211 Newtonmetern. Zudem existieren ein Elektromotor an der Vorderachse mit 82 PS/60 kW und ein Elektromotor an der Hinterachse mit 95 PS/70 kW.
In Fahrt gibt es zwei Funktionsweisen: Entweder treibt der Benziner ausschließlich einen Generator zur Stromerzeugung an – das bedeutet, er arbeitet im seriellen Hybridmodus – , oder der Outlander operiert im parallelen Hybridmodus. Dann wirken Verbrennungsmotor und die beiden Elektromotoren gemeinsam auf den Antriebsstrang. Das Zusammenspiel gelingt auf deutlich niedrigerem Drehzahlniveau als beim Vorgänger, sodass sich ein geringere Geräuschentwicklung ergibt.
Anfänglich hört man nach dem Starten sowieso erstmal nichts. Lediglich eine Anzeige in der Armaturentafel weist darauf hin, dass der Plug-in-Hybrid fahrbereit ist. Nach dem Losrollen ändert sich daran wenig, da bis ungefähr Tempo 60 nur die beiden Elektromotoren aktiv sind. Automatisch schaltet sich der Benziner entweder bei stärkerem Beschleunigen zu oder aber nach rund 50 Kilometern, wenn der Akku mit einer Kapazität von 13,8 Kilowattstunden (kWh) leer ist. Das Fahrzeugmanagement regelt das Aufladen des Lithiumionen-Energiespeichers im Fahrbetrieb über einen Generator, der vom Verbrennungsmotor angetrieben wird. Außerdem geschieht dies über die Rückgewinnung der Bremsenergie oder über das Laden an der Haushaltssteckdose (230 Volt/10 Ampere), das fünfeinhalb Stunden dauert. An einer 500-Volt-Standard-Schnellladestation kann die Batterie in 25 Minuten zu 80 Prozent geladen werden.
Der aufgefrischte Outlander ist auch in der Lage, Strom abzugeben. Zwei 230-Volt-Steckdosen im Innenraum mit einer Leistungsabgabe von bis zu 1500 Watt sind dafür vorgesehen. So konnten wir während unserer Testfahrt eine Kaffeepause machen – dank einer Espressomaschine im Kofferraum. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind beispielsweise ein elektrischer Rasenmäher oder eine Heckenschere auf dem Gartengrundstück ohne Stromanschluss.
Mitsubishi bescheinigt dem Outlander des Modelljahres 2019 einen Kraftstoffverbrauch von 1,8 Liter auf 100 Kilometer, was einer CO2Emission von 40 g/km gleichkommt. Realistisch sind solche Verbrauchswerte natürlich nur mit entsprechend hohem Elektro-Modus-Anteil. Wer mit dem Plug-inHybrid ohne Nachladen lange Fahrstrecken absolvieren muss, wird die offiziellen Verbrauchsangaben um ein Vielfaches überschreiten. Ein Fahrzeug mit klassischem Verbrennungsmotor würde sogar deutlich weniger verbrauchen als ein Hybrid, der prinzipiell rund 20 Prozent Mehrgewicht mit sich herumschleppt.
Der Mitsubishi Outlander PHEV steht ab sofort zu Preisen ab 37 990 Euro bei den Händlern. Abgezogen werden kann der vom Importeur gewährte Elektromobilitätsbonus in Höhe von 6500 Euro sowie der 1500 Euro hohe Bundes-Umweltbonus; somit werden für das BasisModell 29 990 Euro fällig.
Outlander-Einstiegsvariante ist weiterhin der herkömmliche 2,0Liter-Benziner mit 150 PS/110 kW. Er steht ab 22 490 Euro in der Preisliste. Den modellgepflegten Geländegänger gibt es derzeit nicht in einer Dieselvariante. Das könnte sich aber bald wieder ändern, weil Mitsubishi seit zwei Jahren zur Renault-Nissan-Allianz gehört, wo man den Selbstzünder weiterhin pflegt. Ein Griff in die dortigen Regale wäre ein Leichtes. Mitsubishi Outlander PHEV Ausführung: Geländewagen
Preis: 37 990 Euro
Länge: 4,70 Meter
Breite: 1,80 Meter
Höhe: 1,71 Meter
Radstand: 2,67 Meter
Leergewicht: 1956 Kilogramm Zuladung: 509 Kilogramm Anhängelast: 1500 Kilogramm Gepäckraum: 463 – 1602 Liter Motoren: Vierzylinder-Benziner + zwei Elektromotoren
Leistungen: 135 PS + 82 PS + 95 PS Hubraum: 2360 ccm Drehmomente: 211 Nm + 137 Nm + 195 Nm
Schadstoffklasse: Euro 6d-temp Spitze: 170 km/h
0 auf 100 km/h: 10,5 Sekunden Normverbrauch: 1,8 Liter Super Stromverbrauch: 14,8 kWh CO2-Ausstoß: 40 g/km