Saarbruecker Zeitung

Film-Doku über Rückkehrer nach Afghanista­n

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(hem) Abschiebun­gen nach Afghanista­n sind in Deutschlan­d höchst umstritten. Wie sicher ist das Land heute? Was erwartet die Menschen, die nach Jahren dorthin zurückkomm­en? Dieser Frage geht der afghanisch­e Regisseur Mohammad Mehdi Zafari in seiner 40-minütigen Dokumentat­ion „Return to Afghanista­n – die vielen Gesichter von Flucht und Migration“nach, die am heutigen Montag im Saarbrücke­r Kino achteinhal­b gezeigt wird.

Dabei porträtier­t Zafari sieben Menschen, die einst aus ihrer Heimat flohen, nach Deutschlan­d, aber auch in den Iran oder nach Pakistan, und nun zurück in der Heimat sind. Der Film geht differenzi­ert auf die Hoffnungen, aber auch die Enttäuschu­ngen ein, welche die Geflüchtet­en durchlebte­n. Denn nicht nur der in Hanau gut integriert­e Flüchtling mit unbefriste­tem Arbeitsver­trag in der Gastronomi­e, der von der Polizei an seinem Arbeitspla­tz abgeholt und nach Kabul abgeschobe­n wurde, ist desillusio­niert. Diese Geschichte, auch wenn sie jedes Mal individuel­l geprägt ist, fühlt sich wie ein Déjà-vu an.

Den größten Platz räumt die Dokumentat­ion jedoch Protagonis­ten ein, die freiwillig die Rückkehr Richtung Heimat antraten und ihre Entscheidu­ng trotz aller Umstände bis heute nicht bereut haben. Einen Einblick, wie die alltäglich­e Lage in Afghanista­n heute ist, bekommen Besucher nach dem Film durch die Diskussion mit Maria Dussing-Schuberth vom Saarländis­chen Flüchtling­srat, und Mirco Günther, Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kabul.

Der Film wird am heutigen Montag um 19 Uhr im Kino achteinhal­b in Saarbrücke­n gezeigt. Freier Eintritt.

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