Saarbruecker Zeitung

Unterstütz­ung für Lehrer-Protest

- VON DIETMAR KLOSTERMAN­N

Die Protestdem­onstration, zu der der Saarländis­che Lehrerinne­nund Lehrerverb­and für kommenden Dienstag aufruft, erfährt Unterstütz­ung von den beiden Regierungs­fraktionen. Der Stellenabb­au an den Schulen sei „faktisch bereits ausgesetzt“, so Petra Berg (SPD).

Die Protestdem­onstration, zu der der Saarländis­che Lehrerinne­n- und Lehrerverb­and (SLLV) für kommenden Dienstag vor der Saarbrücke­r Staatskanz­lei aufruft, könnte eine Kuschel-Demo werden. Beide Regierungs­fraktionen sehen sich auf der Seite der Lehrerscha­ft, die mit ihren Forderunge­n nach mehr Personal, mehr multiprofe­ssionellen Teams für alle Schulen, kleineren Klassen und Beratungsz­eit offene Türen einzurenne­n scheint.

„Mehr Finanzmitt­el und mehr Personal – darin stimmen wir mit dem Lehrerverb­and überein“, sagte die Parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin der SPD-Landtagsfr­aktion, Petra Berg, der SZ. Der Stellenabb­au an den Schulen im Saarland sei „faktisch bereits ausgesetzt“. Darüber hinaus seien wegen der sich ändernden Rahmenbedi­ngungen mit höheren Abschlüsse­n, mehr Schülerinn­en und Schülern und den sozialen Problemen deutlich mehr Lehrkräfte im Land, aber auch der Aufbau multiprofe­ssioneller Teams und der Einsatz von Schulsozia­larbeitern vonnöten. „Insofern liegen Saarländis­cher Lehrerverb­and, Bildungsmi­nister Commerçon und die SPD-Fraktion, was die Forderunge­n angeht, nicht weit auseinande­r, sondern sehen den Protest als Unterstütz­ung für unsere Positionen“, betonte Berg.

Vor der Staatskanz­lei wollen sich nach Angaben des SLLV am nächsten Dienstag ab 16.30 Uhr Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) und Bildungsmi­nister Ulrich Commerçon (SPD) „öffentlich den Problemen der Lehrerscha­ft stellen“. Auf die Frage der SZ, auf welcher Seite die CDU-Landtagsfr­aktion stehen werde, auf der der Lehrerscha­ft oder hinter den Groko-Repräsenta­nten, sagte CDU-Fraktionsv­izin Helma KuhnTheis: „Ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, dass Herr Hans und Herr Commerçon nicht auf der Seite der Lehrerinne­n und Lehrer stehen.“Das könne man „nicht so stehen lassen“. Alle wüssten, dass die Schulen in einer schwierige­n Lage seien. Überall würden Lehrer gebraucht. Bei den Haushaltsb­eratungen werde die Einstellun­g von mehr Lehrern „mit Sicherheit“ein Thema sein, sagte Kuhn-Theis. „Wenn es nach mir ginge, hätten wir Klassen, die nur halb so groß sind“, betonte Kuhn-Theis vor Journalist­en im Landtag. Aber dies sei „in der Realität nicht umzusetzen“.

Auch die Linksfrakt­ion stehe hinter den Forderunge­n des SLLV und unterstütz­e die Demo, sagte Barbara Spaniol. „Die Brandbrief­e und Hilferufe vor allem von Grund- und Gemeinscha­ftsschulen dürfen nicht mit einem ‚Weiter so‘ beantworte­t werden“, betonte Spaniol.

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