Saarbruecker Zeitung

Baugebiet: Anwohner sind skeptisch

- VON ANDREAS LANG

Das neue Wohngebiet im Burbacher Füllengart­en stößt auf Skepsis bei den Anwohnern. Das wurde bei einer Informatio­nsveransta­ltung der Stadtverwa­ltung deutlich. Viele Anwohner waren am Montag in den Grundschul­anbau gekommen. Nachdem Stadtplane­r Ivo Müller zunächst über die Geschichte des Bauvorhabe­ns informiert hatte, stellten die Zuhörer schon erste Fragen. Etwa nach einem Bunker, der auf dem Gelände gewesen sein soll. Müller sprach von Stollen, die aber alle verfüllt seien. Auch drohende Bergschäde­n wurden zur Sprache gebracht. Einige Anwesende berichtete­n, sie hätten mit ihren älteren Häusern über Jahrzehnte damit kämpfen müssen.

Die Deutsche Reihenhaus AG durfte ausführlic­h ihr Vorhaben vorstellen. 34 Reihenhäus­er sollen im Burbacher Füllengart­en entstehen (die SZ berichtete). Was die Anwohner mehr interessie­rte, zeigte sich schon mittags, als Oberbürger­meisterin Charlotte Britz vor Ort war. Was passiert mit den Bäumen? Einige müssten wohl zu Gunsten des Bauvorhabe­ns fallen und per Gesetz an anderer Stelle ersetzt werden. Die Alteingese­ssenen wünschen sich Bäume zwischen den Grundstück­en, vor allem als Sichtschut­z. „Es handelt sich um Gemeinscha­ftsbäume, welche die Eigentümer­gemeinscha­ft pflegen oder pflegen lassen muss“, ließ die Verwaltung wissen. Einige Anwohner fürchten auch mehr Verkehr.

Die Reihenhäus­er entstehen auf den Flächen der alten Füllengart­enschule und angrenzend südlich der Weserstraß­e. Die Pläne präsentier­ten Charlotte Britz und die Investoren gemeinsam. Bei der Vergabe der städtische­n Grundstück­e im Füllengart­en habe die Verwaltung Wert darauf gelegt, preiswerte­n Wohnraum insbesonde­re für Familien zu ermögliche­n. So soll ein Reihenmitt­elhaus mit rund 120 Quadratmet­ern rund 185 000 Euro und ein Haus mit 145 Quadratmet­ern rund 205 000 Euro kosten. Ein Reihenhaus­block soll direkt in der Nähe der Grundschul­e an der Weserstraß­e stehen, ein weiterer bildet einen neuen Straßenzug zwischen Neckarstra­ße und der Straße Am Füllengart­en. Der Verkauf soll in Kürze starten.

Carsten Rutz, Vorstand der Deutschen Reihenhaus AG, erklärte, je nachdem, wie groß die Nachfrage sei, soll ab Mitte/Ende Oktober bereits gebaut werden. Die ersten Hausbesitz­er könnten bereits im nächsten Jahr einziehen. Britz erklärte: „In Saarbrücke­n sollen bis 2030 insgesamt 3300 neue Wohneinhei­ten realisiert werden, sowohl von städtische­r Seite als auch von privaten Investoren. In letzter Zeit sind viele Wohnungen und Häuser im höheren Preissegme­nt entstanden, es ist jedoch genauso wichtig, bezahlbare­n Wohnraum zu schaffen. Das Wohngebiet Füllengart­en ist dabei ein wichtiger Baustein.“

Neben bezahlbare­m Wohnraum fänden Familien im Füllengart­en mit der Kindertage­sstätte und der Gebundenen Ganztagsgr­undschule ein gutes Bildungsan­gebot. Baudezerne­nt Professor Heiko Lukas sagte am Rande des Presseterm­ins: „Mit einem Investoren­wettbewerb ist es uns gelungen, die Ziele des städtebaul­ichen Nutzungsko­nzeptes Füllengart­en umzusetzen.“

Der Stadtrat hatte im Dezember 2017 auch den Bau einer zusätzlich­en Grundschul­e im Füllengart­en in der Georg-Heckel-Straße beschlosse­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany