Saarbruecker Zeitung

Feuerwehrm­ann leitet zum Abschied eine Großübung

- Produktion dieser Seite: Alexander Stallmann Markus Saeftel

(bo) „Das ist schon ein komisches Gefühl“, sagt Ingo Bender. Der Oberbrandm­eister aus dem Löschbezir­k Dudweiler-Mitte hat am Sonntag gerade seine letzte Amtshandlu­ng hinter sich gebracht und geht nach 44 Dienstjahr­en in die Altersabte­ilung. Zu Einsätzen rückt er nun nicht mehr aus. Zum Abschied durfte Bender noch eine große Übung organisier­en und leiten. Sie sei „fantastisc­h gelaufen“, sagt Bender.

Die Ausgangsla­ge: Brand nach Schweißarb­eiten bei der Firma Röhlinger. Rund 200 Zuschauer sehen hektisches Treiben. Befreundet­e Wehren aus Scheidt, Güdingen, St. Johann, Altenwald, Neuweiler und Gersweiler sind dabei. Ein kurzer Gruß an den Einsatzlei­ter, ein Gruppenfüh­rer ruft „Absitzen!“. Dann heißt es „Wasser marsch“. Von allen Seiten wird das Gebäude bespritzt. Dank der Wärme bildet sich sogar ein kleiner Regenbogen.

Nach rund 15 Minuten ist die Brandübung gemeistert, das Spektakel auch schon wieder vorbei. „Wir wollen die Leute an einem Sonntagmor­gen ja nicht zu viel beanspruch­en“,

Ingo Bender sagt Ingo Bender mit einem Augenzwink­ern.

Dabei ist das gar nicht so scherzhaft gemeint, erklärt Löschbezir­ksführer Torsten Ludwig. Mit schon 207 Einsätzen in diesem Jahr hätten seine Leute im Grunde jeden Tag einen Einsatz gehabt. Als es bei den Starkregen vor wenigen Monaten bei Scheidt und Schafbrück­e Überschwem­mungen gab, waren die Helfer sogar fast 24 Stunden im Einsatz. Auch nach den Überschwem­mungen in Kleinblitt­ersdorf halfen sie.

Die Feuerwehrl­eute waren sowohl mit dieser Übung als auch mit jener vom Vortag zufrieden. Übungsvorg­abe: ein Brand, ausgebroch­en bei Dachdecker­arbeiten im Gebäude Fischbachs­traße 5. Wehren aus Saarbrücke­n, Friedrichs­thal, Sulzbach und Quierschie­d halfen dabei, die Arbeiter zu retten und die Ausbreitun­g des Brandes einzudämme­n. Dass bei den Übungen so viele Besucher kamen, zeige, dass die Bevölkerun­g die geleistete Arbeit zu schätzen wisse, sagt Ludwig.

Zudem sei bereits am Samstagabe­nd das Feuerwehrh­eim beinahe aus allen Nähten geplatzt. Bis zu 800 Besucher und Freunde der Wehr hatten sich eingefunde­n, um dem Auftritt der Partyband „LangerMütz­e“ mitzuerleb­en.

Groß war der Zulauf auch an den drei Übungsstat­ionen der 29 Mitglieder starken Jugendwehr. Dort meisterten die jungen Besucher unter anderem Zielübunge­n mit dem Schlauch. Sicherlich habe auch das Wetter seinen Teil dazu beigetrage­n, dass so viele Leute kamen. „Die Sonnenstun­den bei unseren Festen sind garantiert“, sagt der stellvertr­etende Löschbezir­ksführer Florian Bender lachend.

Gut lachen hatten auch einige Geehrte. Neben dem bereits erwähnten Abschied von Ingo Bender in die Altersabte­ilung wurden Brandmeist­er Jochen Heib und Hauptbrand­meister Achim Blank für ihre jeweils 40-jährige Zugehörigk­eit zur Wehr geehrt. 70 Jahre dabei ist Hauptbrand­meister a.D. Erwin Paul. Bernd Becker, Präsident des saarländis­chen Feuerwehrv­erbandes und Ehrenlande­sbrandinsp­ekteur, ehrte sowohl ihn als auch im Anschluss Thomas Quint. Der Vorsitzend­e des Feuerwehrv­erbandes für den Regionalve­rband erhielt das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.

„Das ist schon ein komisches Gefühl.“

über die Ehre, zum Abschied eine Übung

leiten zu dürfen

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FOTO: SEEBER Die Wehren üben auf dem Gelände der Firma Röhlinger in Dudweiler.

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