Feuerwehrmann leitet zum Abschied eine Großübung
(bo) „Das ist schon ein komisches Gefühl“, sagt Ingo Bender. Der Oberbrandmeister aus dem Löschbezirk Dudweiler-Mitte hat am Sonntag gerade seine letzte Amtshandlung hinter sich gebracht und geht nach 44 Dienstjahren in die Altersabteilung. Zu Einsätzen rückt er nun nicht mehr aus. Zum Abschied durfte Bender noch eine große Übung organisieren und leiten. Sie sei „fantastisch gelaufen“, sagt Bender.
Die Ausgangslage: Brand nach Schweißarbeiten bei der Firma Röhlinger. Rund 200 Zuschauer sehen hektisches Treiben. Befreundete Wehren aus Scheidt, Güdingen, St. Johann, Altenwald, Neuweiler und Gersweiler sind dabei. Ein kurzer Gruß an den Einsatzleiter, ein Gruppenführer ruft „Absitzen!“. Dann heißt es „Wasser marsch“. Von allen Seiten wird das Gebäude bespritzt. Dank der Wärme bildet sich sogar ein kleiner Regenbogen.
Nach rund 15 Minuten ist die Brandübung gemeistert, das Spektakel auch schon wieder vorbei. „Wir wollen die Leute an einem Sonntagmorgen ja nicht zu viel beanspruchen“,
Ingo Bender sagt Ingo Bender mit einem Augenzwinkern.
Dabei ist das gar nicht so scherzhaft gemeint, erklärt Löschbezirksführer Torsten Ludwig. Mit schon 207 Einsätzen in diesem Jahr hätten seine Leute im Grunde jeden Tag einen Einsatz gehabt. Als es bei den Starkregen vor wenigen Monaten bei Scheidt und Schafbrücke Überschwemmungen gab, waren die Helfer sogar fast 24 Stunden im Einsatz. Auch nach den Überschwemmungen in Kleinblittersdorf halfen sie.
Die Feuerwehrleute waren sowohl mit dieser Übung als auch mit jener vom Vortag zufrieden. Übungsvorgabe: ein Brand, ausgebrochen bei Dachdeckerarbeiten im Gebäude Fischbachstraße 5. Wehren aus Saarbrücken, Friedrichsthal, Sulzbach und Quierschied halfen dabei, die Arbeiter zu retten und die Ausbreitung des Brandes einzudämmen. Dass bei den Übungen so viele Besucher kamen, zeige, dass die Bevölkerung die geleistete Arbeit zu schätzen wisse, sagt Ludwig.
Zudem sei bereits am Samstagabend das Feuerwehrheim beinahe aus allen Nähten geplatzt. Bis zu 800 Besucher und Freunde der Wehr hatten sich eingefunden, um dem Auftritt der Partyband „LangerMütze“ mitzuerleben.
Groß war der Zulauf auch an den drei Übungsstationen der 29 Mitglieder starken Jugendwehr. Dort meisterten die jungen Besucher unter anderem Zielübungen mit dem Schlauch. Sicherlich habe auch das Wetter seinen Teil dazu beigetragen, dass so viele Leute kamen. „Die Sonnenstunden bei unseren Festen sind garantiert“, sagt der stellvertretende Löschbezirksführer Florian Bender lachend.
Gut lachen hatten auch einige Geehrte. Neben dem bereits erwähnten Abschied von Ingo Bender in die Altersabteilung wurden Brandmeister Jochen Heib und Hauptbrandmeister Achim Blank für ihre jeweils 40-jährige Zugehörigkeit zur Wehr geehrt. 70 Jahre dabei ist Hauptbrandmeister a.D. Erwin Paul. Bernd Becker, Präsident des saarländischen Feuerwehrverbandes und Ehrenlandesbrandinspekteur, ehrte sowohl ihn als auch im Anschluss Thomas Quint. Der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes für den Regionalverband erhielt das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.
„Das ist schon ein komisches Gefühl.“
über die Ehre, zum Abschied eine Übung
leiten zu dürfen