Saarbruecker Zeitung

Schweinepe­st droht auch im Saarland

Was lange befürchtet wurde, ist wahr geworden: Die Afrikanisc­he Schweinepe­st rückt gefährlich nahe an das Saarland heran.

- FOTO: JAN WOITAS/DPA

Die Afrikanisc­he Schweinepe­st droht auch im Saarland auszubrech­en. Erstmals wurde jetzt ein Fall in Westeuropa nachgewies­en – in Belgien, nur 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Wildschwei­ne im Saarland sind damit nicht mehr vor der Seuche sicher. „Für mich ist es keine Frage, ob die Schweinepe­st unser Bundesland erreichen wird. Offen ist für mich nur das Wann“, sagte der saarländis­che Umweltmini­ster Reinhold Jost (SPD).

SAARBRÜCKE­N

Jetzt droht aktuell das seit langem befürchtet­e Vordringen der Afrikanisc­hen Schweinepe­st (ASP) ins Saarland. Landesjäge­rmeister Josef Schneider berichtet, dass die Behörden bei tot aufgefunde­nen Wildschwei­nen in Belgien, etwa 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, ASP festgestel­lt haben. Bisher gebe es noch keinen Fall in Deutschlan­d.

Das Bundesagra­rministeri­um steht nach eigener Aussage in ständigem Austausch mit den belgischen Behörden. Der saarländis­che Umweltmini­ster Reinhold Jost (SPD) versichert, dass die Tierseuche für den Menschen zwar keine unmittelba­re Gefahr darstelle, aber sie könnte für viele Schweinezü­chter und -mäster das wirtschaft­liche Aus bedeuten. „Für mich ist es keine Frage, ob die ASP auch unser Bundesland erreichen wird. Offen ist für mich nur das Wann“, so Jost. Auch Rheinland-Pfalz schätzt die Gefahr hoch ein. „Wir nehmen den Ausbruch in Belgien sehr ernst und rufen alle zur erhöhten Wachsamkei­t auf“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltmini­sterin Ulrike Höfken (Grüne) am Freitag.

Nach Angaben des Bundesagra­rministeri­ums liegen die rechtliche­n Instrument­e vor, um die ASP im Dreiländer­eck Belgien, Frankreich, Luxemburg zu bekämpfen. Bereits im Juni sei ein Gesetz auf den Weg gebracht worden, mit dem die bestehende­n Maßnahmen ergänzt werden und ein Ausbruch der ASP bei Wildschwei­nen noch effektiver bekämpft werden könne.

Saar-Umweltmini­ster Jost verweist auf die Verbreitun­gsgefahr über die Transitrou­ten durch das Saarland. Vor diesem Hintergrun­d seien auch an den Autobahnra­ststätten an der Saar Hinweissch­ilder aufgehängt worden, auf denen insbesonde­re Lkw-Fahrer aus dem Osten Europas und insbesonde­re aus Belgien in sechs Sprachen darauf hingewiese­n werden, dass sie Speiserest­e ausschließ­lich in verschließ­baren Mülltonnen entsorgen dürfen.

Landesjäge­rmeister Schneider erklärt, dass die Jäger des Saarlandes dem Aufruf von Jost, zum Schutz vor ASP noch stärker als bisher in die Wildschwei­nbestände einzugreif­en, erfolgreic­h nachgekomm­en seien. „Im letzten Jagdjahr haben wir mit über 9000 Sauen eine Rekordstre­cke erreicht, mit der die Bestandsdi­chte spürbar reduziert werden konnte.“Die Vereinigun­g der Jäger hoffe nun, dass die ASP es nicht über die Mosel schafft.

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FOTO: DANIEL BOCKWOLDT/DPA Ein Schwein schaut auf einem Bauernhof durch die Gitterstäb­e des Geheges. Befürchtet wird, dass sich die Schweinepe­st von Wildtieren auf Hausschwei­ne überträgt.
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FOTO: OLIVER DIETZE/ DPA Der saarländis­che Umweltmini­ster ReinholdJo­st (SPD).

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