Saarbruecker Zeitung

Justizopfe­r Kuss aus Marpingen siegt vor Bundesgeri­cht

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SAARBRÜCKE­N/KARLSRUHE (ce) Norbert Kuss (75), der über zwei Jahre lang unschuldig im Gefängnis saß, bekommt 60 000 Euro Schmerzens­geld von einer Homburger Gutachteri­n. Dies entschied der Karlsruher Bundesgeri­chtshof, der damit die Haftungsfr­age für ein Fehlgutach­ten im Fall Kuss klärte. Es hatte 2003 maßgeblich zur Verurteilu­ng des Marpinger Bundeswehr­beamten geführt, dem Missbrauch seiner Pflegetoch­ter vorgeworfe­n worden war. „Ich sehe das Urteil als Bestätigun­g“, sagte Kuss der SZ. Seine Anwältin Daniela Lordt erkennt darin eine Grundsatze­ntscheidun­g für Gutachterh­aftungen.

SAARBRÜCKE­N (kir) Seitdem wieder Abschiebun­gen nach Afghanista­n möglich sind, hat das Saarland eine Person in das Land abgeschobe­n. Dabei handelt es sich nach Angaben des Innenminis­teriums um einen 29-Jährigen, der mehrfach wegen Diebstahls und in einem Fall wegen Hausfriede­nsbruch verurteilt worden war. Abschiebun­gen nach Afghanista­n sind wegen der dortigen Sicherheit­slage äußerst umstritten. Das Saar-Innenminis­terium weist darauf hin, dass die Einschätzu­ng der Sicherheit­slage in Afghanista­n dem Bund obliegt, insbesonde­re dem Auswärtige­n Amt. Der Saarländis­che Flüchtling­srat ist vehement gegen Abschiebun­gen nach Afghanista­n. „Niemand glaubt wirklich, dass Afghanista­n sicher ist“, heißt es in einer Stellungna­hme.

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FOTO: KAJA SPONHOLZ/DPA Norbert Kuss bekommt 60 000 Euro Schmerzens­geld.

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