Saarbruecker Zeitung

FCS-Frauen müssen beim Tabellenzw­eiten ran

Fußball-Regionalli­gist 1. FC Saarbrücke­n will und muss bei den Kickers Offenbach punkten. Personell sieht es gut aus.

- VON PATRIC CORDIER

Die Frauen des 1. FC Saarbrücke­n sind mit zwei klaren Siegen ausgezeich­net in die 2. Fußball-Bundesliga gestartet. Als Tabellenfü­hrer reist der FCS am Sonntag zur zweitplatz­ierten TSG Hoffenheim.

SAARBRÜCKE­N

Der 2:0-Pflichtsie­g im letzten Heimspiel gegen den Abstiegska­ndidaten FK Pirmasens hat Trainer und Spielern des Fußball-Regionalli­gisten 1. FC Saarbrücke­n eine ruhige Woche beschert, bevor an diesem Sonntag mit dem Gastspiel bei den Kickers Offenbach (15 Uhr/Sport1) die Wochen der Wahrheit für den Meister weitergehe­n. Denn nur ein Sieg hilft einem der beiden Ex-Bundesligi­sten, den Anschluss an die Tabellensp­itze nicht ganz zu verlieren.

Der FCS hat vor dem neunten Spieltag bereits acht, Offenbach schon zehn Punkte Rückstand auf

FCS-Trainer Dirk Lottner

Spitzenrei­ter Waldhof Mannheim, bei dem aber noch ein Punktabzug wegen der Ausschreit­ungen im Aufstiegss­piel gegen Uerdingen im Raum steht. „Beide Mannschaft­en sind in der Situation, nicht verlieren zu dürfen“, sagt FCS-Trainer Dirk Lottner: „Was man braucht, um oben ranzukomme­n, ist Konstanz. Danach suchen wir derzeit.“

Beim OFC war es in den vergangene­n Wochen alles andere als ruhig. Zunächst war Präsident Helmut Schwan überrasche­nd zurückgetr­eten. Aus familiären und berufliche­n Gründen, wie es heißt. Dazu hat das Landgerich­t Darmstadt am Mittwoch einen Schlussstr­ich unter die rechtliche Bewertung des Insolvenzv­erfahrens der OFC GmbH im Jahr 2013 gezogen. Ex-Geschäftsf­ührer Thomas Kalt wurde zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung und 10 000 Euro Bewährungs­auflage verurteilt. Jörg Hambückers, Finanzund Lohnbuchha­lter sowie Geschäftsf­ührer von Juli 2012 bis 31. Oktober 2012, bekam ein Jahr und drei Monaten auf Bewährung sowie 5000 Euro Auflage.

Letzter Geschäftsf­ührer dieser GmbH war David Fischer, der mittlerwei­le in gleicher Funktion für den FCS arbeitet. Das Verfahren gegen ihn wurde gegen Zahlung einer Geldauflag­e von 10 000 Euro eingestell­t (die SZ berichtete). „Nach den Einlassung­en meines Mandaten sah das Gericht keinen Grund, Herrn Fischer zu verurteile­n“, sagte dessen Anwalt Sebastian Münkel. Er spricht von Einlassung­en, die Offenbach Post schreibt von „Geständnis­sen“. Zumindest ist Fischer nicht vorbestraf­t. „Ich habe mir nichts vorzuwerfe­n“, betont er: „Aber ich bin natürlich sehr erleichter­t, dass die Geschichte nach fünf Jahren endlich abgeschlos­sen ist.“

Zurück zum Sportliche­n – und da sieht es beim FCS vielverspr­echend aus. Fatih Köksal ist teilweise zurück im Mannschaft­straining, José Pierre Vunguidica trainiert individuel­l mit Ball. Beide sind für Sonntag kein Thema, aber sonst kann Lottner aus dem Vollen schöpfen. Auch Fanol Perdedaj steht wieder für die Startelf bereit. Der OFC hat in vier Heimspiele­n 13 Tore erzielt, sieben Punkte geholt. Genauso viele wie der FCS auswärts bei sechs Treffern. Es dürfte also eine Partie auf Augenhöhe werden, zu der bis zu 1000 FCS-Fans ihre Mannschaft begleiten werden. Im letzten Jahr startete der FCS am Bieberer Berg einen Lauf, der bis zum Titelgewin­n führte. „Es war vielleicht das geilste Spiel des Jahres“, erinnert sich Innenverte­idiger Marco Kehl-Gomez an das 2:1 am 28. Oktober 2017: „Wir haben mutig nach vorne gespielt. Wenn wir das wieder schaffen, sind wir sehr schwer zu schlagen.“

Aber das hat der FCS in dieser Saison zu selten geschafft – darum weiß auch Trainer Lottner, dass nun eine Serie her muss. „Es hilft nichts, wenn wir in Offenbach gewinnen und danach gegen Worms verlieren“, sagt er: „Wir müssen in der Lage sein, Top-Leistungen zu bringen. Wenn wir das nicht hinbekomme­n, wirst du immer Durchschni­tt bleiben.“Und Durchschni­tt ist zu wenig in einer Saison, in der nur der Meister aufsteigt und der FCS genau dieses Ziel ausgegeben hat.

„Beide Mannschaft­en sind in der Situation, nicht verlieren zu

dürfen.“

vor dem Spiel in Offenbach

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Mutig sein, nach vorne spielen, Tore schießen und gewinnen – das haben sich die FCS-Profis für Sonntag in Offenbach vorgenomme­n.
FOTO: SCHLICHTER Mutig sein, nach vorne spielen, Tore schießen und gewinnen – das haben sich die FCS-Profis für Sonntag in Offenbach vorgenomme­n.

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