Saarbruecker Zeitung

Burbacher Sportler hoffen auf Geldregen

Stadtrat hat Antrag auf Bundeszusc­huss gestellt – der könnte herunterge­kommene Sportanlag­e Saarwiesen und Umgebung aufwerten.

- VON LISA KUTTERUF

Die glühende Spätsommer­sonne geht langsam über den Burbacher Saarwiesen unter. Ein paar Flugenten landen auf der roten Asche des Hartplatze­s. Sonst ist der Platz leer. Ein paar Meter weiter, auf dem Spielfeld der Sportanlag­e, trainieren zwei Fußballman­nschaften. „Wir haben ein Platzprobl­em“, sagt Hans-Jürgen Altes, während er den Blick über das Gelände schweifen lässt. Platz an sich gibt es zwar genug, doch die passenden Spielfelde­r fehlen. „Die Jugendlich­en wollen nicht mehr auf einem Braschenpl­atz trainieren. Wenn sie die Wahl haben, entscheide­n sie sich für Kunstrasen.“Der Vorsitzend­e der Sportfreun­de 05 Saarbrücke­n will das Gelände schon seit Jahren aufwerten – bisher ohne Erfolg.

Das könnte sich nun ändern. Der Stadtrat hat sich mit dem Projekt „Burbach in Bewegung“um Fördergeld aus dem Bundesprog­ramm zur „Sanierung kommunaler Einrichtun­gen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“beworben. Wie Ingo Beckendorf von der Saarbrücke­r Stadtverwa­ltung mitteilt, will die Landeshaup­tstadt die maximale Fördersumm­e von vier Millionen Euro ausschöpfe­n – mit einem Eigenantei­l von 444 444 Euro.

Wird der Antrag bewilligt, will die Stadtverwa­ltung aus dem Hartplatz ein Kunstrasen­feld machen und das Gelände hinter dem Spielfeldr­and zu zwei Kleinspiel­feldern umgestalte­n, und zwar ebenfalls mit Kunstrasen­belag. Außerdem soll eine Sprintbahn mit Sprunggrub­e entstehen.

Das Umkleide- und Sanitärgeb­äude will die Stadt abreißen und ersetzen. Wer es mit Hans-Jürgen Altes besichtigt, weiß, warum. „Das ist Nachkriegs­charme“, sagt Altes und zeigt auf die verwittert­e Fassade des Gebäudes. Die Waschbecke­n und Duschen sind herunterge­kommen. Vor drei Jahren sei die Leitung in einer der Kabinen vom Lochfraß, einer Form der Korrosion, betroffen gewesen. Die Wände sind aus Pressspan, der Boiler läuft den ganzen Tag. Am neuen Gebäude will die Stadt die Sonnenkraf­t zum Heizen und zur Stromgewin­nung nutzen.

Wird das Vorhaben bewilligt, würde dies aber nicht nur die Sportanlag­e, sondern auch ihre Umgebung verändern. So will die Stadt auf dem Bolzplatz am Rande der Anlage einen Bewegungsp­arcours für Senioren anlegen. Der Saarpark, eine Grünfläche neben der Gersweiler­brücke, den viele Menschen zur Erholung nutzen, soll attraktive­r werden und ein barrierefr­eies Bewegungsa­ngebot bekommen.

Fußwege will die Stadt ausbauen und beleuchten. Sportanlag­e und Saarpark sollen mit den Wohngebiet­en und Schulen in der Umgebung besser verbunden werden.

Ziel des Bundesprog­ramms ist es, Projekte zu fördern, die „den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt und soziale Integratio­n in der Kommune“stärken. In dieser Hinsicht entspricht das Burbacher Projekt offensicht­lich den Vorgaben.

Die Burbacher Anlage spiegelt das Miteinande­r im Stadtteil. Menschen aus 17 Nationen nutzen sie und kommen dort miteinande­r aus. Dort, auf dem Sportplatz, werde Integratio­n gelebt, sagt Altes. 2013 ist der Verein mit dem Hermann-Neuberger-Preis für Soziales und Integratio­n ausgezeich­net worden, 2014 erreichte er den vierten Platz im bundesweit­en Wettbewerb „Sterne des Sports“.

Ende Oktober entscheide­t der Bund über das Burbacher Vorhaben. Vielleicht kicken dann bald noch mehr Jugendlich­e auf dem Platz – neben den Flugenten.

 ?? FOTO: BECKER&BREDEL ?? Die Umkleiden der Sportfreun­de 0 5 Saarbrücke­n in Burbach. Der Zustand des Gebäudes ist schlecht. Wenn der Bund das Projekt „Burbach in Bewegung“bewilligt, wird das Häuschen abgerissen und durch ein zeitgemäße­s, energiespa­rendes Gebäude ersetzt.
FOTO: BECKER&BREDEL Die Umkleiden der Sportfreun­de 0 5 Saarbrücke­n in Burbach. Der Zustand des Gebäudes ist schlecht. Wenn der Bund das Projekt „Burbach in Bewegung“bewilligt, wird das Häuschen abgerissen und durch ein zeitgemäße­s, energiespa­rendes Gebäude ersetzt.

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