Saarbruecker Zeitung

Die Auffangsta­tion auf einen Blick

- Produktion dieser Seite: A. Stallmann, M. Zimmermann, F. Kohler

aus Heusweiler kümmert sich ehrenamtli­ch um verletzte und schwache Eichhörnch­en. Außerdem nimmt sie Bilche (Siebenschl­äfer, Gartenschl­äfer, Baumschläf­er und Haselnussm­äuse) bei sich auf. „Eichhörnch­en in Not“ist die einzige Auffangsta­tion dieser Art im Saarland. Daher betreut Pfister Tiere aus allen Landkreise­n.

bleiben mehrere Wochen in ihrer Obhut. Die Kleinsten legt die Tierretter­in auf Wärmedecke­n

nimmt sie Findelkind­er auf. „Oft muss ich sie selbst abholen, weil die Leute nicht so weit fahren wollen“, erzählt die selbsterna­nnte Eichhörnch­enmama. Solche ungeplante­n Fahrten stellen sie immer vor eine Herausford­erung. Denn alle zwei Stunden muss Pfister ihre Schützling­e füttern. „Wenn ich längere Zeit unterwegs bin, ist das ein bisschen komplizier­t.“

Umso mehr hofft die Tierliebha­berin, dass sich die Lage von nun an entspannen wird. Medien in unterschie­dlichen Teilen der Bundesrepu­blik machen derzeit auf den drohenden Hungertod der Eichhörnch­en aufmerksam. Sie berichten, dass viele Bäume durch die Hitze schnell reif geworden seien. Die Früchte seien deshalb zu früh und in kobelähnli­che Kisten. Wenn sie ihre Augen öffnen, kommen sie in einen Käfig mit vielen Zweigen und Ästen. „Dort lernen sie zu klettern“, erklärt Pfister. Im Alter von zehn Wochen dürfen die Eichhörnch­en in eine große Voliere im Garten umziehen. Mit 16 Wochen geht’s in die Auswilderu­ngsstelle. Dort können sie sich ans Leben in freier Wildbahn gewöhnen.

Eichhörnch­en-Notruf: Tel. (01 76) 22 32 69 96; E-Mail; monika@pfister-heusweiler.de; Internet: www. facebook.com/Eichhoernc­henInNotSa­ar.

teils ohne Kerne abgefallen. Doch Pfister ist optimistis­ch: „In unserer Region sieht es danach aus, dass es diesen Herbst viele Nüsse gibt.“Dennoch seien die flinken Tierchen mit dem buschigen Schwanz auf Unterstütz­ung angewiesen.

Wer einen geschwächt­en, aus dem Nest gefallenen oder verletzten Nager findet, sollte ihn retten. „Die Wärme ist das Allerwicht­igste“, betont Pfister. Denn im Gegensatz zu anderen Wildtieren sei es für Eichhörnch­en-Mütter kein Problem, wenn Menschen ihre Jungen anfassen. Allerdings würden sie die Babys nur zurücknehm­en, wenn ihre Körpertemp­eratur hoch genug ist. „Wichtig ist auch, dass sich die Finder schnellstm­öglich an uns wenden und nicht versuchen, das Tier selbst aufzupäppe­ln“, sagt Pfister. Das gehe meistens schief. Und noch einen Hinweis hat die Expertin. Eichhörnch­en, die Spaziergän­gern im Wald nachlaufen und am Bein hochklette­rn, brauchen immer Hilfe. Dieses Verhalten sei ein eindeutige­s Indiz dafür, dass das Tier in Not ist.

Pfister empfiehlt außerdem, schon jetzt mit dem Zufüttern zu beginnen. Denn zurzeit fressen sich die Eichhörnch­en Winterspec­k für die kalte Jahreszeit an. Sie nehmen daher Sonnenblum­enkerne, Bucheckern, Eicheln, Nüsse, Esskastani­en und frisches Obst dankbar an. Allerdings seien die Nager wahre Gourmets. „Die einen mögen Möhren, die anderen stürzen sich nur auf Apfelstück­e“, erklärt Pfister. Ihr Tipp: „Wer den Tieren etwas Gutes tun möchte, kann ihnen Wassermelo­nen hinstellen. Die mag jedes Eichhörnch­en.“Als Futterplat­z geeignet sind vor allem größere, überdachte Vogelhäuse­r oder spezielle Eichhörnch­enhäuschen.

Auch im Winter freuen sich die kleinen Säugetiere über Nahrung aus Menschenha­nd. Denn sie halten keinen Winterschl­af, sondern Winterruhe. „Eichhörnch­en stehen hin und wieder auf, um zu fressen oder Sonne zu tanken“, erklärt Pfister. Wer hin und wieder ein Hörnchen durch den Schnee huschen sieht, müsse sich keine Sorgen machen.

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