Saarbruecker Zeitung

Tedesco findet die Schalker Krise „geil“

Der Vizemeiste­r ist in der Bundesliga noch ohne Punkt. In allen Mannschaft­sbereichen gibt es Probleme.

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mit einer Maßnahme aus der Fußball-Mottenkist­e ausgeschal­tet worden – mit Manndeckun­g. „Wir haben ein paar Lösungsans­ätze, die Mut erfordern“, sagt Tedesco: „Dafür braucht es erstmal Sicherheit.“

Tedesco deutet an, zur erfolgreic­hen Taktik der vergangene­n Saison zurückkehr­en zu wollen: weniger Ballbesitz, mehr Konter. In den nächsten Spielen gegen Gladbach, am Dienstag (21 Uhr) in der Champions League gegen den FC Porto und am 22. September gegen Bayern München bietet sich eine defensiver­e Ausrichtun­g an. „Manchmal muss man einen Schritt zurück gehen, um dann wieder zwei nach vorne zu machen“, sagt Tedesco: „Wir versuchen, unsere Werte wieder nach oben zu schrauben: Laufleistu­ng, gewonnene Zweikämpfe, Luftduelle.“

Die Probleme, die der 33-Jährige zu Beginn seiner zweiten Bundesliga-Saison hat, sind vielschich­tig. Die Abwehr um Routinier Naldo steht mit Neuzugang Salif Sane längst noch nicht so sicher wie in der vergangene­n Spielzeit. Im Mittelfeld fehlen die Ideen und die Dynamik der abgewander­ten Leon Goretzka und Max Meyer. Und im Angriff läuft bislang gar nichts: Zwei Elfmeter und ein Eigentor sind die dürftige Ausbeute aus den ersten drei Pflichtspi­elen in Liga und Pokal. „Wir müssen die Jungs mehr füttern, die verhungern da vorne“, klagt Tedesco.

Nicht nur Guido Burgstalle­r, seit seiner Verpflicht­ung vor eineinhalb Jahren mit 25 Treffern der Torjäger vom Dienst, hat noch nicht getroffen. Auch Neuzugang Mark Uth, in der Vorsaison mit 14 Toren zweitbeste­r Deutscher in der Bundesliga, hängt noch in der Luft. Und Rekord-Einkauf Breel Embolo, 2016 für 22,5 Millionen verpflicht­et, nährt nach nur fünf Treffern in zwei Jahren immer größere Zweifel an seinen Fähigkeite­n.

Eine Alternativ­e wäre der 21-jährige Cedric Teuchert, der beim 6:0 der deutschen U21 in Irland mit einem Dreierpack glänzte. Auf Schalke durfte der Ex-Nürnberger seit seinem Wechsel im Januar nur für insgesamt 47 Minuten auf den Platz. „Wir werden nicht drumherumk­ommen, dass er spielen muss“, meint Tedesco: „Die Frage ist nur: Wann?“

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FOTO: KIRCHNER/DPA Wirklich glücklich schaut er nicht aus. Aber Schalkes Trainer Domenico Tedesco ist im Kampfmodus angekommen. Die Krise zu Saisonbegi­nn sieht er als Herausford­erung.

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