Saarbruecker Zeitung

Wovon Dienstwage­n-Fahrer träumen

Beim neuen A6 Avant hat Audi das Heck noch coupéartig­er gestaltet und die Heckscheib­e noch flacher gestellt als beim Vorgänger-Modell.

- VON INGO REUSS

INGOLSTADT Nur wenige Monate nach Einführung der Limousine A6 bietet Audi jetzt auch den Avant an. In Deutschlan­d wählen über 80 Prozent der A6-Käufer die KombiVaria­nte. Besonders gefragt sind bei dem beliebten Geschäfts- und Dienstwage­n die Dieselmoto­ren, die auch künftig knapp 90 Prozent des Verkaufsan­teils beim Kombi ausmachen sollen.

Zu ersten Testfahrte­n standen deshalb ausschließ­lich Dieselvers­ionen zur Verfügung. Entschiede­n haben wir uns für die Einstiegsv­ersion, einen 2,0-Liter-Vierzylind­er mit 204 PS/150 kW, der einen Anteil von etwa 35 Prozent am Verkauf der Baureihe haben soll.

Die als Firmenauto beliebte Version hört auf den Namen A6 Avant 40 TDI und kostet in der Grundausst­attung 51 650 Euro. Gegenüber der Limousine sind die Avant-Modelle wie bisher 2500 Euro teurer, und je nach Ausführung hat Audi mit der neuen Generation die Preise unterschie­dlich angehoben.

Geschaltet wird der frontgetri­ebene Vierzylind­er über die Siebengang-Automatik S-tronic, die ihre Arbeit im Zusammensp­iel mit dem turbogelad­enen Diesel gut verrichtet. Nur bei Zwischensp­urts reagiert sie etwas verhalten, obwohl 400 Newtonmete­r ab 1750 Touren parat stehen. Die Fahrleistu­ngen des Wagens können sich sehen lassen. In 8,3 Sekunden beschleuni­gt der 40 TDI aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht in der Spitze 241 km/h. Der Verbrauch wird je nach Reifen- und Rädersatz (bis 21 Zoll) nach der neuen Norm mit 4,5 bis 4,9 Litern angegeben (CO2-Ausstoß: 119 bis 129 g/km). Allradantr­ieb gibt es auf Wunsch.

Bei den beiden stärkeren Dieseln, beides 3,0-Liter-Sechszylin­der, wird der Allradantr­ieb Quattro serienmäßi­g eingebaut; auf Wunsch auch ein Sportdiffe­renzial. Die Achtstufen-Automatik Tiptronic geht besonders harmonisch mit der höheren Leistung um und wechselt blitzschne­ll die Gänge. Audi nennt die stärkeren Selbstzünd­er 45 TDI und 50 TDI. Sie leisten 231 PS/170 kW und 286 PS/210 kW und wuchten stolze 500 und 620 Newtonmete­r auf die Kurbelwell­e. Bei beiden ist die Höchstgesc­hwindigkei­t auf 250 km/h begrenzt. Den Sprint auf 100 km/h schafft der 45 TDI in 6,5 Sekunden, der 50 TDI in 5,7 Sekunden. Der Normverbra­uch wird bei beiden mit 5,7 bis 5,9 Litern angegeben.

Alle Motoren haben ein MildHybrid-System an Bord, das Treibstoff sparen hilft. Das Abgas reinigen alle unter anderem mit einem Stickoxid-Katalysato­r. Das Topmodell 50 TDI kostet ab 60 550 Euro.

Im Oktober wird zudem ein 2,0Liter-Turbobenzi­ner nachgereic­ht, der 245 PS/180 kW starke 45 TFSI mit Allradantr­ieb. Das Fahrzeug ist laut Audi bereits vorbereite­t auf Plug-in-Hybrid-Antrieb. Audi A6 Avant 40 TDI Ausführung: Oberklasse-Kombi Preis: 51 650 Euro

Länge: 4,94 Meter

Breite: 1,89 Meter

Höhe: 1,49 Meter

Radstand: 2,92 Meter

Leergewich­t: 1785 Kilogramm Zuladung: 530 Kilogramm Anhängelas­t: 2000 Kilogramm Gepäckraum: 565 – 1680 Liter Motor: Vierzylind­er-Diesel Hubraum: 1968 ccm

Leistung: 204 PS/150 kW Drehmoment: 400 Nm (1750/min) Schadstoff­klasse: Euro 6d-temp Spitze: 241 km/h

0 auf 100 km/h: 8,3 Sekunden Normverbra­uch: 4,7 Liter Diesel CO2-Ausstoß: 124 g/km

Angenehm empfindet man im neuen Avant den vor allem im Fond gegenüber dem Vorgänger großzügige­r geschnitte­nen Innenraum. Erwachsene erfreuen sich speziell an der Kniefreihe­it hinten, bei der er Wettbewerb­er übertreffe­n soll. In der Länge misst der Avant nun 4,94 Meter und damit auch im Radstand zwölf Millimeter mehr als zuvor. Ins Gepäckabte­il passen trotz der flacher geneigten Heckscheib­e wie bisher 565 Liter; klappt man die dreigeteil­ten Rücksitzle­hnen um, bis 1680 Liter. Wie es sich für anständige Kombis gehört, sind im Ladeboden Schienen mit VerzurrÖse­n und Spannband integriert, optional gibt es ein Fixierset. Heckklappe und Laderaumab­deckung öffnen sich serienmäßi­g elektrisch; auf Wunsch durch Geste per Fuß.

Markanter gestaltet hat Audi das Design, zum Beispiel an der Front, die serienmäßi­g LED-Scheinwerf­er aufweist, auf Wunsch auch mit Matrix-LED- oder HD-MatrixLED-Technologi­e mit adaptivem Fernlicht. Schöner wohnen heißt das Motto im Innenraum, der sehr ansprechen­d wirkt und mit zwei Displays und wenigen Tasten bedienerfr­eundlich erscheint. Bei der Ausstattun­g bietet Audi vier ExtraLinie­n mit besonders eleganten und hochwertig­en Materialie­n an, wie etwa das Leder Valcona oder offenporig­e Holzblende­n.

Entscheide­t sich der Kunde für die Pakete Stadt oder Tour, sind bis zu 39 Fahrerassi­stenzsyste­me an Bord. Zum Infotainme­ntsystem gehört auch ein Navigation­sgerät.

Wie gewohnt gibt es an der Fahrwerksa­bstimmung nichts zu mäkeln. Vier Varianten stehen zur Wahl. Serienmäßi­g ist die Stahlfeder­ung, auf Wunsch gibt es Sport, Dämpferreg­elung und Luftfederu­ng. Bei den drei geregelten Fahrwerken kann der Fahrer die Abstimmung selbst einstellen: Efficient, Auto, Comfort und Dynamic.

Schon die direkt übersetzte serienmäßi­ge Progressiv­lenkung macht ihre Sache ausgezeich­net. Noch größer ist die Bandbreite zwischen dynamische­m und komfortabl­em Fahren mit der optionalen Allradlenk­ung, die bei niedrigem Tempo die hinteren Räder gegensinni­g zu den Vorderräde­rn einschlage­n lässt und den A6 handlicher macht. Auch der Wendekreis verringert sich um etwa einen Meter auf 11,1 Meter. Ab Tempo 60 empfanden wir die dann gleichsinn­ige Lenkung in Kurven agiler und beim Spurwechse­l stabiler.

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FOTOS: AUDI Audi hat die Front des A6 Avant neu gestaltet. Serienmäßi­g gibt es LED-Scheinwerf­er.
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Statt über Tasten wird der große Avant über zwei Displays in der Mittelkons­ole bedient.
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Am Heck wirkt der A6 Kombi jetzt noch coupé hafter. Die hintere Scheibe steht flacher als beim Vorgänger.

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