Saarbruecker Zeitung

Widerspruc­h darf jeder äußern

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Die unter anderem von Herrn Spahn befürworte­te Einführung der Widerspruc­hslösung kann vielen schwerkran­ken Menschen helfen und den medizinisc­hen Fortschrit­t in Deutschlan­d weiter voranbring­en. Zudem kann es auch eine Erleichter­ung für die Hinterblie­benen bedeuten, weil man sich schon zu Lebzeiten über dieses Thema Gedanken machen muss und nicht erst im Ernstfall. In fast allen europäisch­en Staaten gilt die Widerspruc­hslösung. Nur in Deutschlan­d, Dänemark, Großbritan­nien, Litauen, den Niederland­en und in Rumänien gilt die Zustimmung­slösung. Gemäß dem Vorsitzend­en des Deutschen Ethikrates, Peter Dabrock, scheinen also die meisten europäisch­en Staaten ein Ethikprobl­em zu haben. Das ist eine absolute Geringschä­tzung dieser Staaten. Der zynische Begriff „Organabgab­epflicht“zeigt, dass Herr Dabrock im Ethikrat nichts zu suchen hat. Zum Glück hatte ich früher in der Schule keinen Ethikunter­richt – aber da sind wir schon bei der nächsten Überraschu­ng: Jetzt bekunden auch noch die katholisch­e und die evangelisc­he Kirche erhebliche ethische Bedenken. Scheinbar liebt die Kirche nur die gesunden Menschen. Pfarrer Jörg Metzinger hat auch ein Spenderorg­an bekommen. Sicherlich wäre er froh gewesen, wenn er es schneller bekommen hätte. Welche erhebliche­n ethischen Bedenken sind denn das eigentlich? Vielleicht können diese Herren das mal genauer erläutern. Es bleibt jedem frei, seinen Widerspruc­h zu äußern. Aber wie denkt dann jemand,

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