Saarbruecker Zeitung

Landtag richtet Digital-Kommision ein

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Eine Arbeitsgru­ppe des Landtags soll die Chancen und Risiken der Digitalisi­erung im Land untersuche­n. Die Linksfrakt­ion hatte die Kommission vorgeschla­gen. CDU und SPD befürworte­ten diese. Die AfD-Fraktion enthielt sich.

(ko) Die Abgeordnet­en des saarländis­chen Landtags haben gestern mit Stimmenmeh­rheit einen Antrag der AfD-Fraktion zu mehr Transparen­z bei den Ausgaben des Landes für Flüchtling­e abgelehnt. Nach Ansicht des AfD-Abgeordnet­en Josef Dörr sind die Kosten für Flüchtling­e im Haushalt nicht nachvollzi­ehbar ausgewiese­n. Der Rechnungsh­of des Saarlandes habe darum in seinem Jahresberi­cht 2017 die Landesregi­erung gerügt, weil sie keinen Überblick über die Flüchtling­skosten gebe. Daher fordert die AfD-Fraktion eine „Dokumentat­ion der flüchtling­sbedingten Netto-Mehrausgab­en des Landes“wie sie im Bundesland Bremen praktizier­t wird.

Peter Strobel, Minister für Finanzen und Europa (CDU), ließ Dörrs Einlassung­en nicht gelten. „Sie versuchen einen Umstand zu skandalisi­eren, der in der saarländis­chen Öffentlich­keit akzeptiert ist.“Die Saarländer seien sich bei der Aufnahme von Flüchtling­en darüber im Klaren gewesen, dass diesen Menschen geholfen werden muss. „Und Herr Dörr, unterschät­zen Sie die Saarländer nicht! Ihnen war damals auch klar, dass die Aufnahme dieser Menschen etwas kosten würde. Hilfe zum Nulltarif gibt es eben nicht.“Strobel warf Dörr vor, sein politische­s Geschäft auf der mittlerwei­le veränderte­n Stimmung im Land gegenüber Migranten aufbauen zu wollen.

Den Rechnungsh­of als „Kronzeugen“für seine Argumentat­ion heranziehe­n zu wollen, sei unrecht. Das Saarland agiere mit Blick auf die Flüchtling­skosten transparen­t. Es existiere keine eindeutige Definition „flüchtling­sbedingter Kosten“. Eine exakte Abgrenzung bei den Ausgaben sei nicht immer möglich. Strobel: „Wollte man die Kosten nach ihren Ursachen zerlegen, würden wir den Behörden einen enormen Mehraufwan­d aufbürden. Sollen wir neue Stellen schaffen, nur um einen statistisc­hen Wert zu ermitteln, der uns nicht weiterhilf­t?“Die entscheide­nden Kosten, wie die für unbegleite­te minderjähr­ige Flüchtling­e, seien heute schon eindeutig ablesbar.

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