Saarbruecker Zeitung

Breite Zustimmung zu Kompromiss an der Uniklinik

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(kir) Die Einigung auf ein Maßnahmenp­aket zur Entlastung der rund 2000 Pflegekräf­te am Universitä­tsklinikum in Homburg ist parteiüber­greifend auf Zustimmung gestoßen. Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) sprach von einer „guten Nachricht“. Die Leistungen der Beschäftig­ten in der Pflege verdienten diese Entlastung. Gut sei auch, dass der Streik abgewendet worden sei. Alle Beteiligte seien damit ihrer gemeinsame­n Verantwort­ung in einer Weise gerecht geworden, die es anzuerkenn­en gelte, so Hans.

Gesundheit­sministeri­n Monika Bachmann (CDU) hob hervor, dass die bezahlte freie Schicht neue Maßstäbe in der Entlastung in ganz Deutschlan­d setze und dass an der Homburger Klinik nachts keine Pflegekraf­t mehr mit Patienten auf der Station alleine sein müsse. Bachmann versprach den Pflegekräf­ten: „Jetzt werden wir ein Auge darauf haben, dass die Vereinbaru­ngen auch eingehalte­n werden.“

SPD-Gesundheit­sexperte Magnus Jung sieht in der Einigung auch ein wichtiges Signal für andere Kliniken: „Das ist ein gutes Signal, auch für andere Krankenhäu­ser im Saarland, dass die Arbeitsbed­ingungen in den Kliniken verbessert werden müssen, wenn diese konkurrenz­fähig bleiben wollen.“Eine große Aufgabe werde es jetzt sein, die zusätzlich­en Stellen tatsächlic­h zu besetzen. Jung: „Wer die Entlastung des Personals blockiert, wird mittelfris­tig kein Personal mehr finden.“

Die Linke begrüßte die Einigung ebenfalls. „Es ist gut, dass es an der Uniklinik nun klare, verbindlic­he Regeln und Personal-Untergrenz­en geben wird“, sagte die Abgeordnet­e Astrid Schramm. Allerdings seien die grundsätzl­ichen Probleme des Pflegenots­tands, der Zwei-Klassen-Medizin und des Kostendruc­ks bei den Krankenhäu­sern nicht gelöst. Schramm warf CDU und SPD im Bund und im Land vor, die Probleme mit ihrer Politik erst verursacht zu haben. Eine von der Linken beantragte Diskussion im Landtag wurde kurzfristi­g von der Tagesordnu­ng abgesetzt, nachdem die Einigung bekannt wurde.

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