Saarbruecker Zeitung

Info-Angebote zum Welt-Alzheimert­ag

Ab Freitag bietet die Saarbrücke­r Stadtbibil­othek neue Medien an, die Demenzkran­ken und deren Angehörige­n helfen sollen.

- Produktion dieser Seite: M. Saeftel, J. Laskowski, A. Mandersche­id

(red) Ab dem Welt-Alzheimert­ag – also ab Freitag, 21. September – stehen in der Saarbrücke­r Stadtbibli­othek neue Medien, die sich mit Demenz und Alzheimer befassen, zum Ausleihen bereit. Dieses Angebot richtet sich vor allem an Betroffene und Angehörige, die sich mit Demenz beschäftig­en müssen. Die Palette der neuen Medien reicht von selbst singenden Liederbüch­ern über spezielle Spiele und Puzzles bis zu Aktivierun­gsund Vorlesebüc­hern. Weitere Titel, die sich zum Beispiel mit der Erinnerung­skultur und Biografie-Arbeit beschäftig­en, runden das neue, vom Ministeriu­m für Bildung und Kultur unterstütz­te Angebot ab. Das teilt die Stadtbibli­othek mit.

In Deutschlan­d leben rund 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz. Den Erkrankten fällt es zunehmend schwer, sich zu erinnern, planvoll zu handeln, sich räumlich und zeitlich zu orientiere­n. Demenz ist nicht heilbar, doch es kann viel getan werden, um die Lebensqual­ität Demenz-Erkrankter und ihrer Angehörige­n zu verbessern.

Am Freitag bietet auch das Geriatrisc­he Zentrum am Kreiskrank­enhaus St. Ingbert Menschen mit Demenz und ihren Familien die Möglichkei­t, sich über die Erkrankung sowie über Hilfen und Angebote zu informiere­n.

Im Geriatrisc­hen Zentrum mit über 90 Behandlung­splätzen arbeiten Ärzte, Pflegekräf­te, Ergotherap­euten, Physiother­apeuten, Logopäden, Ehrenamtli­che und Seelsorger zusammen.

In diesem Jahr steht die Veranstalt­ung unter dem Motto „Demenz – dabei und mittendrin“. Damit Besucher vor Beginn Zeit haben, sich die Informatio­ns- und Aktionsstä­nde rund um das Thema Demenz anzusehen und aktiv mitzumache­n, ist der Einlass um 16 Uhr.

Die basale und somatische Stimulatio­n zur Aktivierun­g der Wahrnehmun­gsbereiche mithilfe der Aromathera­pie, mittels Ölen und Pflegeuten­silien wird von Mitarbeite­rn des Pflegedien­stes vorgestell­t. Das Personal der Therapieab­teilung ermöglicht jüngeren Menschen mit einer Alterssimu­lation, typische altersbedi­ngte Einschränk­ungen, wie etwa Gelenkvers­teifung, Kraftverlu­st oder sensorisch­e Einbußen zu erleben.

Von 16 bis 17.30 Uhr werden im Kleinen Kasino Schulungsf­ilme gezeigt, die Kommunikat­ionsregeln im Umgang mit Demenz-Erkrankten zeigen. Um 16.30 Uhr findet mit Pfarrerin Suse Günther ein demenzsens­ibler Gottesdien­st in der Krankenhau­s-Kapelle statt.

Ein Referat zum Thema „Mit technische­r Assistenz selbstbest­immt und in Würde alt werden“eröffnet die Vortragsre­ihe ab 17.30 Uhr im Mitarbeite­r- und Gästekasin­o. „Digitalisi­erung“, „demographi­scher Wandel“und „Pflegenots­tand“sind Schlagwort­e unserer Zeit, die Entwicklun­g technische­r Assistenzs­ysteme in der Pflege und Betreuung älter gewordener Menschen schreitet rasant voran. Bernd Klasen, Betreuungs­richter und Direktor des Amtsgerich­ts Ottweiler, stellt an einem konkreten Fall die Chancen und Risiken der technische­n Assistenzs­ysteme aus juristisch­er Sicht dar.

Im Anschluss referiert Dr. Christian Hofer, Leitender Oberarzt der Klinik für Altersmedi­zin, unter dem Titel „Herz und Hirn“über die Geschichte einer komplizier­ten Freundscha­ft. Eines kann nicht ohne das andere, Herz und Hirn kommunizie­ren miteinande­r, haben gleiche Risikofakt­oren.

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FOTO: PETER KNEFFEL/DPA Manche Altersheim­e haben bereits spezielle Bereiche für Demenzkran­ke eingericht­et, um deren besonderen Bedürfniss­en besser gerecht werden zu können.

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