Saarbruecker Zeitung

Die Chronik des russischen Dopingskan­dals

-

(dpa) Das staatliche organisier­te Doping in Russland wurde vor mehr als drei Jahren aufgedeckt und hat die Sportwelt erschütter­t. Das sind die chronologi­sch zusammenge­stellten Ereignisse.

Dezember 2014: Ein ARD-Dokumentar­film enthüllt, dass viele Erfolge russischer Leichtathl­eten Ergebnis systematis­chen Dopings waren.

November 2015: Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) legt einen ersten Bericht vor und sperrt Russlands Anti-Doping-Agentur Rusada. Der Leichtathl­etik-Weltverban­d IAAF suspendier­t den russischen Verband Araf.

Mai 2016: Der frühere Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors, Grigori Rodschenko­w, gibt zu, während der Olympische­n Winterspie­le 2014 in Sotschi systematis­che Manipulati­onen im russischen Team mitorganis­iert zu haben. Bei Nachkontro­llen zu den Spielen 2012 in London wurden nach Angaben des Internatio­nalen Olympische­n Komitees (IOC) 23 Sportler positiv getestet. Juli 2016: Die Wada wirft Russland staatlich gesteuerte­s Doping vor. So seien im Moskauer Anti-Doping-Labor über Jahre hinweg positive Proben verschwund­en, um gedopte Athleten zu schützen. Dennoch schließt das IOC die russische Mannschaft nicht komplett von Olympia in Rio aus, was auf heftige Kritik stößt.

Dezember 2017: Ein Komplett-Ausschluss für die Winterspie­le 2018 bleibt russischen Athleten erspart. Das Russische Olympische Komitee wird suspendier­t. Unbelastet­e Sportler dürfen unter neutraler Flagge und ohne Hymne und Nationalkl­eidung teilnehmen, entscheide­t das IOC.

Februar 2018: Während der Winterspie­le in Pyeongchan­g werden zwei russische Athleten positiv auf Doping getestet. Die Suspendier­ung des Russischen Olympische­n Komitees bleibt deshalb für die Schlussfei­er bestehen. Am 28. Februar – drei Tage nach den Winterspie­len – hebt das IOC die Sanktionen gegen Russland auf.

September 2018: Das Wada-Exekutivko­mitee entscheide­t über die Wiederzula­ssung der Rusada. Die Zulassungs­kommission der Wada hat empfohlen, die Suspendier­ung der russischen Agentur aufzuheben. Dies ist auf heftige Kritik gestoßen, weil zwei Anforderun­gskriterie­n dafür von Russland nicht erfüllt wurden: Die Anerkennun­g des McLaren-Reports und den Zutritt zum Moskauer Analyselab­or sowie den Zugang zu den dort vorhandene­n Doping-Daten und -Proben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany