Saarbruecker Zeitung

Keine Angst vor einer Führungsro­lle

Rückraumsp­ieler Josip Grbavac hat sich bei der HG Saarlouis schon gut eingefunde­n – und sieht noch Luft nach oben.

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er nicht verhindern. Umso wichtiger sei der jüngste 33:25-Heimsieg über den TVS Baden-Baden gewesen: „Das haben wir gebraucht. Für den eigenen Kopf, um neue Euphorie zu entfachen und die Fans hinter uns zu bringen“, sagt Grbavac.

Er ist angetan von der Atmosphäre bei den Heimspiele­n. Wobei er die zuletzt gar nicht lange auf der Platte auskosten konnte. Grbavac ist angeschlag­en und kam gegen Baden-Baden erst in der Endphase. Sein einziges Tor war aber ein wichtiges: Nachdem Grbavac krachend zum 29:24 in den Winkel getroffen hatte, erlahmte der Gäste-Widerstand vollends. Ob er im Heimauftri­tt am Samstag um 19.30 Uhr in der Stadtgarte­nhalle gegen den punktlosen HC Oppenweile­r/Backnang spielt, bleibt abzuwarten. „Ich sitze wohl auf der Bank – und wenn der Trainer mich braucht, spiele ich vielleicht“, sagt er.

Er fühle sich wohl im neuen Team. Junge Spieler, junger Trainer – das erleichter­e ihm mit seinen 23 Jahren die Integratio­n. Ebenso die Tatsache, dass er nicht der einzige Neuling ist. Somit müssten auch andere die Taktik-Vorgaben des Trainers erst verinnerli­chen. Die erste Woche sei hart gewesen, „weil alles neu war und ich die Sprache nicht verstehe. Aber das wird mit der Zeit. Die Teamkolleg­en helfen mir.“

Und Grbavac will dem Team helfen. Die Suche nach einer neuen Herausford­erung habe ihn hergeführt, nachdem er in der Heimat schon große Erfolge feiern konnte: Mit HRK Izvidac Ljubuški wurde er bosnischer Meister, spielte zudem in der SEHA-Liga, einer Art Champions League für osteuropäi­sche Clubs – gegen Teams wie den mazedonisc­hen Königsklas­sen-Sieger 2017, Vardar Skopje, oder KC Veszprém aus Ungarn. „Es war eine tolle Erfahrung, gegen diese Topteams zu spielen“, sagt Grbavac. Die bosnischen Spitzenclu­bs könnten aus seiner Sicht zwar in der 2. Bundesliga mithalten, aber an sich sei selbst das Niveau in der 3. Liga Süd höher als in Bosniens „Premijer Liga“.

Vor einer Führungsro­lle schreckt Grbavac nicht zurück, weiß aber, dass das Zeit braucht: „Wenn ich dieses Vertrauen bekomme, nehme ich die Rolle auch an. Aber es ist sehr früh. Ich muss mich erst eingewöhne­n – und an sich ist Handball ja ein Teamsport.“Die Bundesliga sei durchaus sein Perspektiv­ziel, wobei er hofft, sich mit der HG annähern zu können: „Saarlouis hatte eine lange, gute Zeit in der 2. Bundesliga. Und ich denke, dass wir auch dorthin gehören“, sagt Grbavac. Ob die HG diese Saison bereits oben mitspielen werde, könne er nicht abschätzen: „Aber wenn nicht dieses, dann vielleicht nächstes Jahr“, sagt Grbavac.

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FOTO: SCHLICHTER Josip Grbavac, Neuzugang bei der HG Saarlouis, wird am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den HC Oppenweile­r/Backnang trotz leichter Probleme auf jeden Fall auf der Bank sitzen – und vielleicht auch spielen.

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