Saarbruecker Zeitung

Sorgen nach dem größten Umbruch

Der TV Bliesen startet mit einigen Problemen in die neue Saison der 3. Volleyball-Liga. Der Trainer und sechs Spieler sind neu dabei.

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VON PHILIPP SEMMLER

BLIESEN

Michael Hefter, der neue Trainer des Drittligis­ten TV Bliesen, startet mit gemischten Gefühlen in seine erste Spielzeit auf der Bank der saarländis­chen Nummer eins im Männer-Volleyball. „Meine Laune hält sich angesichts von drei Ausfällen derzeit in Grenzen“, erklärt der 56-Jährige vor dem Auftaktspi­el an diesem Samstag beim TV Rottenburg II (19.30 Uhr).

Mit dem in der Vorbereitu­ng stark auftrumpfe­nden Ryan Kenny und Andrzej Belinski fallen zwei Neuzugänge länger aus. Zudem hat mit Charel Hoffmann ein weiterer Neuer wegen eines langwierig­en Infekts weite Teile der Vorbereitu­ng verpasst. Ob er schon in der körperlich­en Verfassung ist, um dem Team weiterzuhe­lfen, ist fraglich. „Wir mussten wegen dieser Ausfälle immer wieder Dinge ändern. Deshalb fehlt uns ein wenig der Rhythmus“, stöhnt Hefter: „Mit voller Kapelle hätten wir in der Liga sicher einen guten Mittelfeld­platz erreichen können. Jetzt weiß ich nicht genau, was uns erwartet.“Oberste Priorität hat daher erst einmal der Klassenver­bleib – auch weil die Liga diese Saison wegen guter Aufsteiger stärker sein dürfte als vergangene Spielzeit.

Dass einige Spieler ausfallen, wiegt beim TV Bliesen umso schwerer, da der Verein den größten personelle­n Umbruch seit Jahren hinter sich gebracht hat: Schon zum Ende der vergangene­n Saison war klar, dass der Amerikaner Connor Lammey, der Engländer Tobias French sowie die aus dem eigenen Nachwuchs stammenden Lukas Scholtes und Jérôme Klauck den Verein verlassen. Klauck nimmt eine Volleyball-Auszeit. Scholtes hat sich studienbed­ingt Ligakonkur­rent TuS Kriftel angeschlos­sen. French und Lammey sind in ihre Heimat zurückgeke­hrt.

Im Laufe der Vorbereitu­ng entschloss sich noch der Luxemburge­r Steve Weber, den Verein zu verlassen. Er geht künftig in seinem Heimatland für Erstligist Volley Bartringen ans Netz. „Dass Steve geht, war nicht eingeplant“, ärgert sich Gerd Rauch. Der 52-Jährige, vergangene Saison noch Trainer, ist als zweiter Vorsitzend­er des Fördervere­ins in die Personalpl­anungen mit eingebunde­n.

Neu beim TV Bliesen sind dafür sechs Spieler: Zuspieler Ryan Kenny wurde dabei als Nachfolger von Scholtes verpflicht­et. Doch der 25-jährige US-Amerikaner zog sich bei einem Vorbereitu­ngsturnier eine Schulterve­rletzung zu. „Er wird wohl mindestens bis Ende des Jahres ausfallen“, erklärt Trainer Hefter.

Deshalb hat Bliesen auf dieser Position noch einmal kurzfristi­g reagiert: Mit Lukas Bennoit wurde vor wenigen Tagen ein weiterer Zuspieler geholt. Bennoit ging vergangene Saison für Oberligist TV Walpershof­en aufs Feld. Diese Saison wollte er eigentlich pausieren. Nun erklärte er sich aber bereit, seinem Ex-Club Bliesen auszuhelfe­n.

Ebenfalls neu in Bliesen sind die beiden Angreifer Charel Hoffmann und Liam Jenkinson. Der 21-jährige Hoffmann, der in Kaiserslau­tern

studiert, ist luxemburgi­scher Nationalsp­ieler. Der 25-jährige Jenkinson gehört zum Kader der englischen Nationalma­nnschaft. In seiner Heimat spielte er zuletzte für Meister Northumbri­a.

Für den Mittelbloc­k wurde der 23-jährige Kanadier Jordan Foot geholt. Des Weiteren zählen die Annahmespi­eler Steven Braswell und Andrzej Belinski zum Kader des Drittligis­ten. Der 23-jährige Amerikaner Braswell lief zuletzt für die Saint Francis University in den USA auf. Belinski rückte aus dem Kader der eigenen zweiten Mannschaft ins Drittliga-Team auf. Dort wird er aber noch länger auf sein Debüt warten müssen: Denn Belinski hat sich in der Vorbereitu­ng einen Muskelbünd­elriss zugezogen. Damit ist auch er einer der Ausfälle, die Trainer Hefter derzeit einige Sorgen bereiten.

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FOTO: B&K So wird der TV Bliesen nicht mehr jubeln: Lukas Scholtes (Zweiter von links) und Steve Weber (rechts) haben den Volleyball-Drittligis­ten verlassen.
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FOTO: IMAGO/ZINK Michael Hefter ist der neue Trainer in Bliesen.

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