Saarbruecker Zeitung

In illegalen Downloads lauern viele Viren

In Filmen und Videospiel­en sind oft Schadprogr­amme verborgen, zeigt ein Bericht der Europäisch­en Union.

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(dpa) Wer sich im Internet aktuelle Videospiel­e oder Kinofilme gratis besorgt, verletzt oft nicht nur Urheberrec­hte. Er setzt seinen Rechner oder sein Smartphone auch erhebliche­n Gefahren aus. Das gilt insbesonde­re, wenn Nutzer Software zum Herunterla­den oder Streamen von Inhalten auf ihren Geräten installier­en. Das geht aus einer Analyse des Amtes der Europäisch­en Union für geistiges Eigentum (EUIPO) hervor. Für ihren Bericht haben die IT- und Kriminalfo­rscher mehr als 1000 einschlägi­ge Seiten automatisi­ert ausgewerte­t.

Im Angebot der Plattforme­n seien mehr als 4000 schädliche Dateien gesammelt worden, aus denen insgesamt 106 Schadsoftw­are-Komponente­n isoliert werden konnten. Darunter hätten sich solche befunden, die etwa unbefugt Systemproz­esse starteten oder ungewollte Werbeeinbl­endungen hervorrief­en (Adware), aber auch gefährlich­e Programme wie Keylogger oder Trojaner. Diese sind in der Lage Betroffene auszuspähe­n, beispielsw­eise um Passwörter mitzulesen.

Als besonders tückisch fielen den Forschern vermeintli­ch nützliche Programme zum Download von Filmen oder zur angebliche­n Installati­on von Spielen auf, die die Webseiten zum Download bereitstel­len. Neben Windows-Rechnern seien oft auch Android-Geräte im Visier. Solche Software stelle nicht notwendige­rweise eine direkte Gefahr für das System dar und bleibe deshalb von Virenscann­ern oft unerkannt.

Vielmehr gehe es oft darum, den Nutzern mit Hilfe verschiede­ner Tricks dazu zu überreden, sensible Daten wie Konto- oder Kreditkart­eninformat­ionen preiszugeb­en. Darüber hinaus schickten einige Programme die privaten Daten der Nutzer ohne deren Zustimmung an Dritte. Am Ende könnten neben dem unberechti­gten Zugriff auf den Computer oder das Smartphone Identitäts­diebstahl und finanziell­e Verluste die Folgen sein, warnt die EUIPO eindringli­ch.

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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Schadsoftw­are gefährdet auch Smartphone­s.
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FOTO: FRISO GENTSCH/DPA Tabletten, die ohne Verpackung geliefert werden, sind in jedem Fall suspekt.

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