Zusammenschluss der Geld-Riesen?
Vieles spricht für eine Fusion von Deutscher und Commerzbank – vieles dagegen.
John Cryan immer wieder hakte, könnten die Institute mit vereinten Kräften vorantreiben.
Nicht nur in Deutschland hätten die Institute mit mehr als 30 Millionen Privatkunden mehr Schlagkraft, auch international könnten Deutsche Bank und Commerzbank Boden gutmachen. Und gemeinsam hätten sie auch die Chance, auf dem Bankenmarkt wieder zu einem Global Player zu werden.
Doch es gibt auch Argumente gegen ein Miteinander der beiden Institute. Zuvorderst die Frage der Regulierung. Angesichts der schieren Größe dürfte Aufsehern der Schweiß auf die Stirn treten. De facto bestünde der deutsche Bankensektor dann im Kern aus drei riesigen Organisationen, die allesamt „too big to fail“ wären: Sparkassen/Landesbanken, Genossenschaftsbanken sowie Deutsche Bank/Commerzbank. Auch sind beide Institute zehn Jahre nach der Finanzkrise noch immer vor allem mit sich selbst beschäftigt. Beiden fehlt eine brauchbare Zukunftsstrategie.
Eine Fusion in dieser Größenordnung wäre außerdem ein gewaltiger Kraftakt, der die Unruhe in den Instituten noch weiter erhöhen würde. Angesichts der vielen Umstrukturierungen müssen sie jetzt schon fürchten, dass Top-Kräfte eine bessere Zukunft suchen. Das ist nicht hilfreich in einer Zeit, in der aufstrebende Finanz-Start-ups sowie Tech-Konzerne wie Apple, Google und Co. den Geldhäusern zunehmend Konkurrenz machen.