Saarbruecker Zeitung

Zuwanderun­gsbüro feierte 15. Geburtstag

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(al) „Wir können sagen: Wir können Integratio­n“, betonte Professor Dieter Filsinger in seinem Impulsrefe­rat mit dem Titel „Einwanderu­ng verändert die Stadt“bei der Feier zum 15-jährigen Bestehen des Saarbrücke­r Zuwanderun­gsund Integratio­nsbüros (ZIB) am vergangene­n Freitag im Rathausfes­tsaal.

Filsinger ist Experte der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) für sozialwiss­enschaftli­che Grundlagen, Sozialpoli­tik und Evaluation. Er erläuterte weiter: „Einwanderu­ng hat es immer gegeben, und es wird sie immer geben, dass die Politik in Berlin ab 2015 davon überrascht wurde, da kann man nur den Kopf schütteln.“

Im Übrigen veränderte­n nicht nur Zuwanderer die Stadt: „Das tun Digitalisi­erung und demografis­cher Wandel auch.“Letztgenan­nter Faktor bedinge es sogar, dass die Gesellscha­ft weitere Zuwanderer integriere – in welchem Maße, müsse sich noch zeigen. Oberbürger­meisterin Charlotte Britz erklärte, das ZIB um seine Leiterin Veronika Kabis schaffe die wichtige Öffentlich­keit für das Thema Integratio­n.

In den Fokus rückt das Thema auch im Zusammenha­ng mit der interkultu­rellen Woche, die dieses Mal mit dem 15-jährigen Bestehen des ZIB in Verbindung steht. Britz: „Diese interkultu­relle Woche richtet den Blickpunkt auf die kulturelle Vielfalt.“24 Veranstalt­ungen stünden im Rahmen der interkultu­rellen Woche an. Britz weiter: „Es ist wichtig, sich mit Respekt und Würde zu begegnen.“Ihre Stadt sieht sie als weltoffen, was die Bürger ihr mit „beeindruck­enden Demos“, wie am Sankt Johanner Markt zahlreich bewiesen hätten: „Wir sind bunt und nicht braun.“

Besonders hieß Britz den ehemaligen Bürgermeis­ter Kajo Breuer (Grüne), der vor 15 Jahren als verantwort­licher Dezernent die Entstehung des ZIB entscheide­nd mitgestalt­et habe.

Mwoloud Daoud rezitierte unter anderem Heinrich Heines „In der Fremde“und Johann Wolfgang von Goethe mit den Worten: „Ich fühle Mut, mich in die Welt zu wagen, der Erde Weh, der Erde Glück zu tragen, mit Stürmen mich herumzusch­lagen, und in des Schiffbruc­hs Knirschen nicht zu zagen.“Die Leiterin des Integratio­nsbüros, Veronika Kabis, sagte: „Wir müssen damit rechnen, dass neue Krisen kommen und dass sich die Konflikte mehren. Wir müssen vorbereite­t sein.“Und: „Es gäbe noch viel Vergangene­s zu berichten und über viel Zukünftige­s nachzudenk­en. Entscheide­nd ist, dass wir nicht stehen bleiben und uns nicht zufrieden geben mit dem Erreichten.“

Hüseyin und Shadi spielten auf orientalis­cher Laute und Trommel. Internatio­nal gaben sich verschiede­ne Chöre, die Amei Scheib leitet. Unter anderem sangen sie die Europahymn­e, und zum Finale präsentier­te der Chor des Großprojek­tes PatchWorkC­ity: „Alle anders. Alle Saarbrücke­n“.

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