Saarbruecker Zeitung

SPD kritisiert Bouillon wegen Bäderkonze­pt

Kritik am CDU-Innenminis­ter, weil dieser das 2016 angekündig­te Bäderkonze­pt nicht liefere.

-

Der Koalitions­partner SPD hat Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU) aufgeforde­rt, schnell ein Bäderkonze­pt mit den Kommunen zu erarbeiten. Was er bisher vorgelegt habe, „reicht hinten und vorne nicht“, sagte der SPD-Landtagsab­geordnete Eugen Roth.

(hgn/noe) Die SPD hat scharfe Kritik am Koalitions­partner CDU wegen des Bäderkonze­pts geübt. Eugen Roth, Vize-Fraktionsc­hef der SPD im Landtag, forderte Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU) auf, gemeinsam mit den Kommunen ein Konzept zu erarbeiten. Was er bisher vorgelegt habe, „reicht hinten und vorne nicht“und entspreche auch nicht den Abmachunge­n zwischen Land und Kommunen, sagte Roth. Der Minister dürfe sich nicht auf die Position zurückzieh­en, die Kommunen hätten nicht geliefert: „Das Ministeriu­m hat nicht geliefert. Es sollte in sich gehen und es besser machen.“Bouillons Aufforderu­ng, die Eintrittsp­reise zu erhöhen, bezeichnet­e Roth als „Kokolores“. Eine Bäderstruk­tur, die sich finanziell selbst trage, werde es nie geben. Für ausreichen­d Schwimmbäd­er zu sorgen, sei Teil der Daseinsfür­sorge.

Auch die Linksfrakt­ion hält wenig von einer Anhebung der Preise. „Um auf die von Bouillon geforderte Kostendeck­ung von 60 Prozent zu kommen, müssten die Eintrittsp­reise dramatisch erhöht werden, sodass die Zahl der Nutzer zurückgehe­n würde“, sagte Jochen Flackus, parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer der Fraktion. Das vorgelegte Bäderkonze­pt sei de facto keines. „Der Innenminis­ter duckt sich weg.“

Alexander Funk, CDU-Fraktionsv­orsitzende­r, hält es hingegen nicht für sinnvoll, wenn die Landesregi­erung den Kommunen vorschreib­e, wo ein Bad geschlosse­n werden müsse. Er schlug vor, die Kommunen könnten Geld aus den geplanten jährlichen Finanzhilf­en des Landes für die Kommunen in Höhe von 50 Millionen Euro in die Bäder stecken. Die Entscheidu­ng, wie sie das Geld verwenden, liege aber bei den Kommunen.

Die AfD-Fraktion zeigte Verständni­s für Bouillons Position. Die Kommunen verlangten trotz schlechter Kassenlage geringe Eintrittsg­elder, sagte Vize-Fraktionsc­hef Rudolf Müller. „Gleichzeit­ig wird sehr viel Geld ausgegeben für Pommes und Eis.“Deshalb teile er Bouillons Standpunkt, dass es in erster Linie ein Problem der Kommunen sei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany