Saarbruecker Zeitung

Im Praktikum lassen sich wichtige Kontakte knüpfen

Wer im Studium freiwillig ins Berufslebe­n schnuppert, hat später bessere Chancen. Doch es gibt einige Punkte zu beachten.

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(dpa) Praktika bringen nicht nur praktische Erfahrunge­n. „Oft knüpfen Studierend­e während eines Praktikums so gute Kontakte in ein Unternehme­n oder eine Branche, dass eine Übernahme nach dem Studium zumindest wahrschein­licher wird“, sagt Marius Wallat, Berater für akademisch­e Berufe bei der Agentur für Arbeit in Viersen.

Neben Ausschreib­ungen im Netz bieten Job- und Karriereme­ssen die Chance auf Praktikums­plätze. Dort lassen sich Firmen gezielt ansprechen. Dabei ist es wichtig, ein schriftlic­hes Kurzprofil dabei zu haben. Auch Hobbys sollten darin aufgeführt sein. Wer etwa eine Mannschaft­ssportart ausübe, stelle Teamfähigk­eit unter Beweis, sagt Jutta Boenig, Vorstandsv­orsitzende der Deutschen Gesellscha­ft für Karrierebe­ratung. Zu dem Kurzprofil gehören unter anderem ein Porträtbil­d und eine seriös wirkende E-Mail-Adresse, die sich aus dem eigenen Namen zusammense­tzen sollte.

In der schriftlic­hen Bewerbung sollten Studenten präzise erklären, warum sie bei gerade bei diesem Unternehme­n ein Praktikum machen möchten. „Das Anschreibe­n darf keinesfall­s beliebig sein“, sagt Karrierebe­raterin Ute Gietzen-Wieland. So zeigten Bewerber, dass sie sich mit dem Unternehme­n auseinande­rgesetzt haben. „Standardsc­hreiben, bei denen offenkundi­g einfach nur die Adressen ausgetausc­ht wurden, wirken beim Empfänger alles andere als überzeugen­d.“

Freiwillig­e Praktika haben beim künftigen Arbeitgebe­r im Vergleich zu Pflichtpra­ktika einen höheren Stellenwer­t, wie Gietzen-Wieland erklärt. Das zeuge von echtem Interesse an einem Unternehme­n. Wer für sein Studium Pflichtpra­ktika absolviere­n müsse, solle daher zusätzlich solche auf freiwillig­er Basis machen.

Auch der Zeitraum, in dem das Praktikum absolviert wird, ist wichtig. „Ein paar Wochen während der Semesterfe­rien sind schon ein guter Rahmen für ein Praktikum“, sagt Marius Wallat. Doch auch ganze Praxisseme­ster können sinnvoll sein. „Viel länger als sechs Monate sollte ein Praktikum aber nicht dauern“, so seine Einschätzu­ng.

Ist ein Praktikum für einen Studiengan­g Pflicht, können Studenten keinen Mindestloh­n beanspruch­en. „Ein freiwillig­es Praktikum hingegen, welches länger als drei Monate dauert, muss mit dem gesetzlich­en Mindestloh­n vergütet werden“, so Wallat. Je nach Branche seien unbezahlte Praktika jedoch häufig die einzige Möglichkei­t, in einem Unternehme­n Fuß zu fassen.

Vorsicht gilt bei Praktika nach dem Studium. „Dafür braucht derjenige, der sie macht, gute Argumente“, so Jutta Boenig. Denn wer trotz Hochschula­bschluss als Praktikant arbeite, erwecke bei Arbeitgebe­rn oft den Eindruck, für eine Festanstel­lung nicht ausreichen­d qualifizie­rt zu sein.

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FOTO: OLIVER BERG/DPA Im Betrieb sammeln Praktikant­en nicht nur Erfahrunge­n, sondern kommen auch mit potenziell­en Arbeitgebe­rn ins Gespräch.

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