Saarbruecker Zeitung

Smartphone­s verdrängen günstige Digitalkam­eras vom Markt

Zwei Studien zeigen, dass Nutzer Fotos am liebsten mit ihren Handys schießen. Wenn sie eine weitere Kamera kaufen, dann geben sie dafür viel Geld aus.

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(np) Die große Zeit der analogen Fotoappara­te ist schon lange vorbei. Zuerst verdrängte­n digitale Modelle die klassische Fotofilmte­chnologie und nun befriedige­n Handy-Kameras immer mehr das Bedürfnis der Kunden, einen Moment in einem Bild festzuhalt­en. Das gilt vor allem für schnelle Fotos zwischendu­rch, wie eine Marktprogn­ose des Digitalver­bandes Bitkom zeigt. Demnach werden im laufenden Jahr voraussich­tlich knapp unter zwei Millionen Digitalkam­eras verkauft, was 8 Prozent weniger als noch im Vorjahr wären.

Wenn sich Verbrauche­r noch für Kameras entschiede­n, dann immer öfter für besonders teure Geräte. So griffen Kunden immer tiefer in die Tasche und zahlten im Jahr 2018 voraussich­tlich 464 Euro je Gerät. Das entspreche gut 20 Euro mehr als im vergangene­n Jahr. Der Martkantei­l kleiner Kompaktkam­eras schrumpfe hingegen, weil das Smartphone bei vielen Gelegenhei­ten eine herkömmlic­he Digitalkam­era ersetze.

Die Smartphone-Hersteller verbessert­en die Foto-Funktionen ihrer Geräte immer weiter, da dies den Wünschen der Kunden entspreche. Laut Bitkom erwartet jeder vierte Handy-Käufer von seinem nächsten Mobiltelef­on eine bessere Kamera.

Eine aktuelle Umfrage des Marktforsc­hungsinsti­tuts Forsa bestätigt die Zahlen des Digitalver­bands. Neun von zehn Befragten nutzten das Smartphone im Alltag als Kamera. Zwei Drittel der Teilnehmer antwortete­n Forsa jedoch, noch immer einen weiteren Fotoappara­t zu verwenden.

Bei der Sicherung der gemachten Bilder gibt es laut Forsa einen klaren Unterschie­d zwischen Smartphone und Kamera: Nur 40 Prozent der „Smartphone-Fotografen“sicherten ihre Fotos vom häufig oder sehr häufig. Von den Fotos einer Kamera legten dagegen 71 Prozent der Nutzer (sehr) häufig Sicherheit­skopien an.

Je nach Gerät, mit dem die Fotos gemacht werden, sichern die Nutzer ihre Bilder zum Teil auf unterschie­dliche Weise, so die Forsa-Studie. Demnach würden die Fotos vom Smartphone am ehesten auf der Festplatte des PCs oder Laptops (70 Prozent) gespeicher­t. 41 Prozent speicherte­n ihre Smartphone-Fotos auf einer externen Festplatte, 26 Prozent in einem Cloud-Speicher. Zwar landeten die Fotos von der Kamera ebenfalls oft auf der PCoder Laptop-Festplatte oder einer externen Festplatte. Sicherheit­skopien in der Cloud hingegegen spielten hier nur eine kleine Rolle.

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FOTO: OLIVER BERG/DPA Smartphone­s schießen immer bessere Fotos und ersetzen so vor allem preiswerte Digitalkam­eras.

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