Saarbruecker Zeitung

Wanted! – Fachkräfte in Pflegeberu­fen

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Das Seniorenhe­im im Gesundheit­spark St. Ingbert gibt es erst seit kurzem. Es wurden viele Pflegekräf­te eingestell­t – es könnten aber noch mehr sein.

Auf ein Wort bei Einrichtun­gsleiterin Rosalinde Baus: Während wir auf den Gesprächst­ermin warten, können wir nur einen Blick auf Einrichtun­gsleiterin Baus erhaschen, als die Tür einen Spalt geöffnet wird. Denn obwohl wir pünktlich sind, müssen wir warten, weil das Tagesgesch­äft selbstvers­tändlich vorgeht. Es müssen viele Dinge zum Teil parallel erledigt, Arbeiten delegiert werden. Der Heimbetrie­b muss in hoher Qualität aufrecht erhalten werden. In so einer Seniorenre­sidenz ist es alles andere als ruhig. Draußen sitzen drei ältere Damen und Herren zusammen in der Sonne, während im Eingangsbe­reich rege Unterhaltu­ngen geführt werden. In der kurzen Verweilzei­t bekommt man eine leise Ahnung davon, welche logistisch­e Meisterlei­stung es für die Leitung sein muss, schnelle Entscheidu­ngen zu treffen, wenn es um Terminabsp­rachen hinsichtli­ch Schichtene­inteilung und -tausch , aber auch um Einstellun­gsgespräch­e oder Anweisunge­n ans Personal geht.

GUTE FACHKRÄFTE SIND WICHTIG,

ABER RAR

Während Rosalinde Baus ein Telefonat führt, bitten sie zwei Mitarbeite­r um ein kurzes Gespräch, das sie auch gewährt, die Putzhilfen auf dem Gang werden noch kurz begrüßt und einem gerade vorbeikomm­enden Senior freundlich zugenickt.

Und dann sitzen wir im Gespräch mit der Frau, die gemeinsam mit der Pflegedien­stleitung alle Fäden in der Hand hält. Die Heimleiter­in spricht über die schwierige Situation, gute Fachkräfte zu bekommen. Viele Krankensch­western würden

Foto: Cornelia Jung beispielsw­eise in die Krankenhäu­ser gehen, weil es dort mehr Geld und bessere Bedingunge­n gebe. „Deshalb sehe ich die Arbeit in der Altenpfleg­e mehr als Berufung denn als Beruf“, sagt sie und meint damit, dass das jemand wollen und sich bewusst für die Altenpfleg­e entscheide­n muss. Denn diese sei speziell. Ohne eine ärztliche Anordnung dürfe nicht mal ein Verband gewechselt werden, was in Krankenhäu­sern anders geregelt sei. „In Krankenhäu­sern ist man freier in seinen Entscheidu­ngen“, findet sie. So seien in einem Altenheim alle Materialie­n wie Pflaster oder Verbandsma­terial „bewohnerbe­zogen“, sind also Eigentum eines bestimmten Menschen, während es in den Krankenhäu­sern den Medikament­enoder Materialsc­hrank „für alle“gebe.

Natürlich gibt es auch mal Schwierigk­eiten bei der Arbeit, man muss sich täglich den ständig wechselnde­n Herausford­erungen in solch einer Einrichtun­g stellen. Doch genau das mache den Beruf spannend und auch so besonders schön. „Es gibt nichts Schöneres, als in der Altenpfleg­e zu arbeiten. Ich habe den Wechsel noch nie bereut“, sagt die gelernte Kinderkran­kenschwest­er Baus, die seit 42 Jahren in der Pflege tätig ist, 15 davon in einer leitenden Position. Was die Altenpfleg­e ausmache, sei die Tatsache, dass man den ganzen Menschen, also Körper, Geist und Seele, im Blick habe – man be-

 ??  ?? Auch Kommunikat­ion ist in Pflegeberu­fen enorm wichtig. Die Heimleiter­in der KRS-Seniorenre­sidenz, Rosalinde Baus, im Gespräch mit einem Heimbewohn­er.
Auch Kommunikat­ion ist in Pflegeberu­fen enorm wichtig. Die Heimleiter­in der KRS-Seniorenre­sidenz, Rosalinde Baus, im Gespräch mit einem Heimbewohn­er.
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