Saarbruecker Zeitung

Die Mitarbeite­r eines Altenheims sind „Mädchen für alles“

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Pflegekräf­te sind in einem Seniorenhe­im 24/7 im Einsatz. Die Kunst ist, schwer Kranke und weniger Beeinträch­tigte zu einer Familie werden zu lassen.

Nicht alle Senioren haben das Glück, im Alter in ihrer Wohnung oder ihrem Haus bleiben zu können. Selbst wenn sich Angehörige um Eltern oder Geschwiste­r kümmern, kommen sie oft an ihre Grenzen, müssen sie doch oft neben ihrem eigenen Haushalt noch einen zweiten führen und fühlen sich außerdem für die Rundumbetr­euung des gehandicap­ten Familienmi­tglieds zuständig. Wird die Belastung zu groß und/oder der Gesundheit­szustand des Betreuten ist nicht der beste, kann das Wohnen im Altenheim eine Alternativ­e sein. Oft sind die Heime um vieles besser als ihr Ruf, denn meist arbeiten dort engagierte Mitarbeite­r, die ihren Beruf mit Freude ausüben. Im Altenheim St. Barbara der Caritas in St. Ingbert berichtet die Pflegedien­stleitung Alexandra Becker von den Herausford­erungen: „Einfach die Bewohner ihren Alltag leben lassen und nicht das Gefühl geben, dass sie im Krankenhau­s sind. Sie wohnen hier und es ist ihr Zuhause.“Es ist ein offenes Haus. Das bedeutet, die Eingangstü­r ist unverschlo­ssen, die Senioren können sich ins Grüne oder vors Haus setzen oder auch mal ins nahe Städtchen gehen. Das offene Haus in Kombinatio­n mit der Betreuung von Demenzkran­ken, die keinen eigenen Bereich haben, ist eine Herausford­erung, aber gewollt. Nach vorsichtig­er Schätzung der Pflegedien­stleitung und Rita Schmitt, Sozialarbe­iterin und Alltagsbeg­leiterin (siehe Infobox), sind in St. Barbara rund 70 Prozent der Bewohner dement.

Umso schöner ist dieses Konzept der „Tage der offenen Tür“, das aber für alle Beteiligte­n auch eine Gratwander­ung darstelle. Als Besonderhe­it gibt es eine Tagespfleg­e. Es wird eine schöne Gemeinscha­ft gelebt, im Speisesaal haben die Bewohner ihre angestammt­en Plätze, kommen miteinande­r ins Gespräch.

Was die Mitarbeite­r betreffe, müsse man laut Becker „mit Leib und Seele dabei sein“. Wenn es keinen Spaß macht, hat man im Pflegeberu­f verloren, denn ohne Freude könne man die Arbeit nicht leisten. „Man muss auf jeden Fall den Umgang mit Menschen lieben

Foto: Cornelia Jung und auf sie zugehen können. Stündlich ist es anders herausford­ernd“, sind sich die beiden Frauen bei den „Kernkompet­enzen“einig. Eigentlich ist die Denkweise ziemlich simpel: Nicht nur die

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Pflegedien­stleitung Alexandra Becker (links) und Alltagsbeg­leiterin Rita Schmitt lieben ihre Arbeit im Altenheim.

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