LSVS kann auf Finanzwunder hoffen
Der Saar-Sportverband hat Millionenschulden bei der Sportplanungskommission. Das könnte sich bald ändern.
der LSVS in der Vergangenheit seine laufenden Kosten gedeckt haben, statt damit Rückstellungen für die Kommission zu bilden. Erst 2018, mit der Finanzaffäre, entstand ein sicheres Konto für die Fördermittel.
Nach Angaben des saarländischen Innenministeriums flossen von den Fördergeldern jährlich etwa 2,3 Millionen Euro ab. Aus dem Sportachtel hätten der Spoplako aber höhere Beträge zugestanden, 2017 etwa 2,9 Millionen Euro. Macht eine Differenz von 600 000 Euro. Über die Jahre summierten sich diese Differenzbeträge auf 5,6 Millionen Euro, die der LSVS der Kommission eigentlich schuldet. Sie sollen dem LSVS jetzt nachträglich zugute kommen – deklariert als Unterhaltszuschuss für die Hermann-Neuberger-Sportschule.
Wer entscheidet darüber? Die Sportplanungskommission hat die Größe zweier Fußballmannschaften plus Betreuer. Ihr Vorsitzender ist Christian Seel (CDU), Staatssekretär im Innenministerium von Klaus Bouillon (CDU). Seel gilt als eine der Schlüsselfiguren bei der politischen Bewältigung der Finanzaffäre.
Neben Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke (SPD) und den Fraktions-Chefs der Regierungsparteien, Alexander Funk (CDU) und Stefan Pauluhn (SPD), gehört Seel auch dem sogenannten Lenkungsausschuss an. Der zwar im Hintergrund wirkt, in den vergangenen Monaten aber im Wesentlichen die Richtung vorgegeben habe, wie der ausgeschiedene LSVS-Vize Franz Josef Schumann kürzlich erklärte.
In der Kommission verbinden sich Sport und Politik. Zwar sprach sich Minister Bouillon im Juni dafür aus, die Abgeordneten des Landtages aus dem Gremium abzuziehen. Doch die Parlamentarier stellen noch immer die meisten Mitglieder – neben dem LSVS. Auch Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) war bis zu seiner Wahl eines der Kommissionsmitglieder. Er verteidigte das Gremium in der Vergangenheit gegen den Vorwurf der Intransparenz und Mauschelei.
Nicht weniger als elf Vertreter entsendet der Landessportverband. Auf der Homepage der Planungskommission stehen noch immer die Namen von fünf Funktionären, die bis vor einer Woche im Präsidium waren. Sie sollen jedoch an der Sitzung am Montag schon nicht mehr teilgenommen haben. Stattdessen erschienen der neu gewählte LSVS-Präsident Adrian Zöhler und seine Stellvertreter. Ob sie am 22. Oktober mit abstimmen dürfen, wenn es um die hohen Schulden des Verbandes bei der Spoplako geht, ist noch unklar. Die Sportplanungskommission (Spoplako) entstand 1953, in der Autonomiezeit des Saarlandes. Ihr gehören hauptsächlich Abgeordnete des Landtages und Vertreter des Landessportverbandes (LSVS) an. Vorsitzender ist Staatssekretär Christian Seel (CDU) aus dem Sportministerium.
vergibt Zuschüsse für den Bau und die Sanierung von Sportstätten an Vereine und Kommunen. Dazu stehen ihr Toto-Gelder zur Verfügung. Konkret geht es um 22,75 Prozent der Mittel, die der LSVS jährlich von Saartoto erhält (Sportachtel).