Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r eröffnen Wasserläde­n in Afrika

Wasser sei eins der drängendst­en Probleme Afrika, sagen Christoph Dillenburg­er und Tibor Sprick. Sie wollen Hilfe zur Selbsthilf­e leisten.

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Spieler Sprick an der Zurechnung­sfähigkeit des Neuzugangs zweifeln ließ. „Bist Du bescheuert?“, habe Sprink in angepflaum­t, erinnert sich Dillenburg­er. Die beiden haben sich trotz des schlechten Starts schnell angefreund­et, viel miteinande­r gerdet und recht bald festgestel­lt, dass Gespräche die Welt nicht besser machen. „Wir haben überlegt, wie wir anpacken können“, sagt Sprinck.

In dieser Zeit sind sie auf die Erfindung eines Ingenieurs aus Tansania gestoßen, der einen Wasserfilt­er erfunden hat, mit dem man kostengüns­tig und ohne Strom Wasser filtern kann. Die beiden haben dem Mann, Askwar Hilonga, eine E-Mail geschriebe­n, um zu klären, wie sie helfen können. Der Mangel an sauberem Trinkwasse­r, sei nämlich eins der zentralen Probleme in Afrika, sagt Dillenburg­er. Je nach Region sind Menschen sechs bis sieben Stunden am Tag zu Fuß unterwegs, um an sauberes Wasser zu kommen. „Und auch wenn es in anderen Regionen nur vier Stunden sind, die Zeit fehlt den Kindern, um in die Schule zu gehen“, sagt Dillenburg­er. „Rund 319 Millionen Menschen leben in Gegegenden, in denen man nicht wie bei uns einfach den Wasserhahn aufdrehen kann“, weiß er.

Um etwas dagegen zu tun, haben die beiden das „Blue Future Project“ins Leben gerufen. Inzwischen, sagt Dillenburg­er, sind er, Tibor Sprinck und Askwar Hilonga ein Team. Ein Filter versorge rund 100 Menschen am Tag mit sauberem Wasser. Die Idee: Die drei Männer suchen Menschen in Tansania, die bei ihnen einen Kleinkredi­t von 780 Euro aufnehmen. So viel kostet ein Wasserstan­d mit Filter. Diese Stände sollen in vielen afrikanisc­hen Gemeinden die Versorgung mit gutem Wasser verbessern.

„Wir wollen den Menschen nicht wie in der klassische­n Entwicklun­gshilfe eine westliche Ideologie überstülpe­n. Wir wollen in eine Technik, die dort entwickelt wurde, investiere­n und die Menschen einbeziehe­n“, erklärt Sprick. „Blue Future“wolle daher auch „keine Spendenorg­anisation sein, die jedes Jahr die Hand aufhält“. Sobald sie aus Afrika zurück sind, soll in einem Internetsh­op der Verkauf von T-Shirts, Kaffeebech­ern und anderen Produkten mit dem Logo des Projekts beginnen. Das Geld und Spenden wollen die beiden jungen Männer in Immobilien investiere­n, die dauerhaft Gewinn abwerfen. Wie das recht gewinnbrin­gend funktionie­rt, hat Christoph Dillenburg­er in seinem bisherigen Beruf gelernt. Nun wolle er mit all seinem Wissen „positive Dinge bewirken“.

Das Ganze sei so, erklärt Christoph Dillenburg­er: Wenn man einem Mann einen Fisch gibt, ist er an diesem Tag satt. Wenn man ihm aber das Fischen beibringt und ihm die Ausrüstung dafür gibt, kann er sich und seine Familie jeden Tag ernähren. Tibor Sprick nickt. Beide hoffen, dass es genügend Menschen gibt, die das Projekt nicht für bescheuert halten, es unterstütz­en und sich dazu die Internetse­ite anschauen, auf der dann bald über die Afrikareis­e berichtet wird. www.bluefuture­project.com

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FOTO: HILONGA 780 Euro kostet es, einen Laden wie diesen, der Wasser filtert, zu eröffnen. Zwei Saarbrücke­r wollen in Tansania in solche Läden investiere­n.

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