Falsche Polizisten machen Rentnern im Saarland Angst
Überall im Saarland müssen Menschen auf der Hut sein, wenn ihr Telefon klingelt. Denn schon zum zweiten Mal in diesem Monat versuchen Betrüger, die sich als Polizisten ausgeben, Geld zu ergauern, wie eine Pressesprecherin im Saarbrücker Landespolizeipräsidium auf Anfrage bestätigte.
Demnach registrierten die Ermittler am Dienstag 52 solcher Fälle, erklärte die Sprecherin am Mittwochmorgen. Damit erhöhten sich die Anzeigen massiv, nachdem am Vorabend noch von 35 Betrugsversuchen die Rede war. Die meisten Betrugsanrufe wurden nach entsprechenden Angaben im Regionalverband Saarbrücken, aber auch in Saarlouis, Merzig, Lebach und Ottweiler angezeigt.
Wie gehen die Betrüger vor? Unbekannte melden sich bei zumeist älteren Bürgern und kundschaften aus, was ihre Opfer zu Hause an Wertgegenstände, wie Schmuck oder Bargeld aufbewahren. Es sei in der Nachbarschaft zu Einbrüchen gekommen, erklären die Betrüger. Um den Angerufenen zu schützen, werde deshalb ein Polizei-Kurier Bares und andere Güter abholen.
Eine weitere Betrugs-Variante: Die Kripo hat bei Einbrechern eine Liste entdeckt, die Aufschluss darüber gebe, wo ihr Streifzug weitergehen soll. Und da sei auch der Name der Angerufenen aufgeführt.
Entweder melden sich die Unbekannten mit unterdrückter Nummer, so dass auf dem Telefondisplay keine Ziffern angezeigt werden. Oder dreister noch: Durch manipulierte Leitungen erscheint die Notrufnummer der Polizei 110.
Die Fahnder warnen eindringlich davor, Auskünfte zu geben oder sogar den Fremden die Pforte zu öffnen. „Die Polizei ruft niemals an und erkundigt sich auch nicht nach dem Vermögen“, sagte die Sprecherin. Erst recht würden ihre Kollegen niemals unter der Rufnummer 110 anläuten. Sie rät dazu, aufzulegen und die Polizei zu alarmieren.
Bereits am 16. September waren landesweit solche dubiosen Anrufe aufgelaufen. Auch im Frühjahr hatten es Täter über die Polizei-Telefon-Masche versucht, Saarländer um Geld und Wertvolles zu bringen. Während der aktuellen Serie sei bisher niemand zu Schaden gekommen. „Unsere Aufklärungskampagne scheint zu wirken“, bewertete dies die Polizeisprecherin.
gegen die Betrugsmasche im Internet: https://bit.ly/2MIxAH4