Saarbruecker Zeitung

Kirchentag duldet keine AfD-Politiker

Beim evangelisc­hen Christen-Treffen 2019 sind Politiker der Partei nicht willkommen.

-

Eine Entscheidu­ng mit großer Symbolkraf­t: Der evangelisc­he Kirchentag hat beschlosse­n, Politiker der AfD vom Kirchentre­ffen 2019 auszuschli­eßen. 2017 hatte man sie noch eingeladen.

(kna) Der Deutsche Evangelisc­he Kirchentag hat einen Auftritts-Boykott von AfD-Politikern beim Christen-Treffen 2019 in Dortmund beschlosse­n. „Dem Kirchentag geht es ums Zuhören, aber ich möchte nicht Herrn Gauland zuhören“, erklärte Kirchentag­spräsident Hans Leyendecke­r die Entscheidu­ng aus der Präsidiums­sitzung vom vergangene­n Freitag. „Wir laden Wähler und Sympathisa­nten der AfD ausdrückli­ch ein – nicht aber Repräsenta­nten“, sagte er im Interview der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“. Noch beim Kirchentag 2017 in Berlin hatte das Kirchentag­spräsidium AfD-Politiker als Teilnehmer zugelassen. „Die AfD entwickelt sich rasend weiter nach rechts, die Radikalisi­erung der Partei schreitet voran“, begründete Leyendecke­r jetzt den Kurswechse­l.

Die Sorge, die Partei werde durch den Boykott in eine Märtyrer-Rolle gedrängt, lässt der Kirchentag­s-Präsident nicht gelten: „Ich warne davor, auf das Opfer-Märchen der AfD hereinzufa­llen. Diese Partei wird sich immer als Opfer darstellen.“Der kirchenpol­itische Sprecher der AfD-Bundestags­fraktion, Volker Münz, sprach indes von „Ausgrenzun­g“und einem „Armutszeug­nis“. Kirchliche Funktionär­e hätten den Auftrag, für einen gleichbere­chtigten Dialog zu sorgen.

 ?? FOTO: IMAGO/EPD ?? Präsident des Deutschen Evangelisc­hen Kirchentag­s, HansLeyend­ecker.
FOTO: IMAGO/EPD Präsident des Deutschen Evangelisc­hen Kirchentag­s, HansLeyend­ecker.

Newspapers in German

Newspapers from Germany