Saarbruecker Zeitung

28 saarländis­che Qualitätsw­eine mit Gold ausgezeich­net

- VON TERESA BAUER Produktion dieser Seite: Christine Kloth Dietmar Klosterman­n

Die Landwirtsc­haftskamme­r des Saarlandes hat bei ihrer 36. Weinprämie­rung von einer Fachjury Weine und Winzersekt von neun saarländis­chen Weinbaubet­rieben testen lassen. Geruch, Geschmack und Harmonie: Diese Prüfmerkma­le mussten die drei Juroren in zwei Tagen aus 84 Prüfweinen bewerten. Die Jury setzte sich zusammen aus einem Verbrauche­r, einer Winzerin und einem Vertreter des Gaststätte­nverbandes. Ausgenomme­n Jahrgang 2013, wurden Anstellung­en (Proben) aus 2011 bis 2017 eingereich­t. Ziel der Prämierung ist die Förderung des saarländis­chen Weinbaus in Bezug auf die Erzeugung und den Absatz von Qualitätsw­einen.

Insgesamt verlieh die Landwirtsc­haftskamme­r 28 Goldene Kammerprei­smünzen und 25 Silber-Münzen (vorläufige­s Ergebnis). Erneut wurde – auch auf Wunsch der Winzer – keine Bronzemeda­ille vergeben. Spitzenrei­ter ist das Weingut Petgen-Dahm mit 15 Mal Gold. Es folgen mit je sechs Mal Gold das Weingut Ollinger-Gelz und das Weingut Schmitt-Weber. Das Weingut Georg Baron von Hobe-Gelting wird mit einer Goldenen Kammerprei­smünze ausgezeich­net.

„Es sind mehr Gold- als Silbermeda­illen, aber mit zwölf auch erheblich mehr Weine, die keine Medaille erreichten, im Vergleich zu den Vorjahren“, sagt Elmar Thewes von der Landwirtsc­haftskamme­r, Fachbereic­h Pflanzlich­e Erzeugung. Das spreche für den „schwierige­n Jahrgang 2017. Viele prämierten Weine haben ältere Jahrgänge“, sagt Thewes.

In der Regel findet die Prämierung im Sommer statt. Aber auf Wunsch der Winzer wurde sie dieses Jahr in den Herbst verlegt, da viele bis Juni nicht genügend Flaschen hätten abfüllen können, erklärt Thewes. Um zur Prämierung zugelassen zu werden, muss vorausgese­tzt sein, dass zum Zeitpunkt der Anmeldung noch mindestens 100 Liter des Weines zum Verkauf stehen.

Mit rund 8500 Hektoliter­n im zweiten Jahr in Folge lag der Ertrag der Winzer zirka 20 Prozent unter dem langjährig­en Mittel. Ein Spätfrost Ende April setzte dem Jahrgang 2017 zu. Die Lese in der ersten Septemberh­älfte sei ebenfalls schwierig gewesen. Das nassfeucht­e Wetter ließ viele Trauben faulen. „Die Lese musste unter Zeitdruck und selektiere­nd durchgefüh­rt werden. Einige Sorten wurden früher als zum optimalen Reifezeitp­unkt geerntet.“Der durchschni­ttliche Ertrag eines Winzerbetr­iebes lag bei 68 Hektoliter­n pro Hektar Anbaufläch­e. Insgesamt bewirtscha­ften die neun selbstabfü­llenden Winzerbetr­iebe, die an der Weinprämie­rung teilgenomm­en haben, derzeit 57 Hektar Rebfläche.

Die Reben des saarländis­chen Qualitätsw­eins wachsen an der Obermosel, im „Dreiländer­eck“, und nicht, wie häufig angenommen, an der Saar. Perl, Oberperl, Nennig und Sehndorf sind die einzigen saarländis­chen Orte, in denen Qualitätsw­ein hergestell­t wird. Rund 124 Hektar Rebfläche werden dort bewirtscha­ftet, aber nur 97 Hektar davon von saarländis­chen Winzern. Die restliche Fläche kultiviere­n Winzer aus Rheinland-Pfalz und Luxemburg. Mit knapp einem Viertel der Anbaufläch­e steht der Ruländer an der Spitze, dicht gefolgt vom Elbling, Auxerrois, Weißer Burgunder, Spätburgun­der, Müller-Thurgau und dem Riesling.

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FOTO: BAUER Die drei Juroren (von hinten rechts nach vorne): Katrin Hermes, Jan Fluit und Andreas Müller. Franziska Nicke (links) und Elmar Thewes (Mitte) von der Landwirtsc­haftskamme­r durften probieren, aber nicht bewerten.

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