Saarbruecker Zeitung

Libuda und der Herr Gott

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An Gott kommt keiner vorbei – außer Stan Libuda.“Das galt, angesichts der Dribbelkün­ste Libudas, unter den Fans von Schalke 04 in den 60er Jahren als in Stein gemeißelte Wahrheit. Etwa zur gleichen Zeit zierte in Großbritan­nien das Graffito „Clapton is God“etliche Häuserwänd­e. Ebenfalls als Zeichen höchster Wertschätz­ung, nur dass Clapton nicht auf dem Rasen, sondern an der Gitarre Gottgleich­es vollbracht­e.

Auch bei uns zu Hause spielt Gott derzeit eine große Rolle.

Nur spielt er bei uns weder Fußball noch Gitarre, er spielt den lieben langen Tag seinen größten Hit: Biene Maja. Ja, ganz genau, Karel Gott, die goldene Stimme aus Prag, hat sich bei uns breitgemac­ht. Und zwar auf Wunsch eines jungen Herrn, der mit seinen 18 Monaten den Refrain lauthals mitschmett­ert und mit dem Ende des letzten Tons nur einen Wunsch hat: „Noch mal!“Clapton ist ihm mindestens so schnurzpie­pe wie Libuda. Könnte er schreiben, würde an der Wand vermutlich nur stehen: Gott is God! Oder: An Gott kommt keiner vorbei! Punkt. In den letzten Tagen bekommt der Herr Gott jedoch zunehmend Konkurrenz von zwei Damen. Immer häufiger wird besagtes Duo aufgeforde­rt, seinen Hit zu schmettern, der von einem Mädchen in den Bergen erzählt: Heidi. Es ist also sehr wahrschein­lich, dass Gott bald vom Thron gestoßen wird. Dann heißt es: An Gott kommt keiner vorbei – außer Gitti und Erika.

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