Saarbruecker Zeitung

Lebach wird ab heute zum Anker-Zentrum

Bundesinne­nminister Horst Seehofer sieht die Landesaufn­ahmestelle im Saarland als Vorbild. Das Land soll personell und finanziell profitiere­n.

- VON DANIEL KIRCH

Nach den Diskussion der vergangene­n Monate herrscht nun Klarheit: Die Landesaufn­ahmestelle für Flüchtling­e in Lebach wird bereits von heute an zum Anker-Zentrum ausgebaut. Eine entspreche­nde Vereinbaru­ng, der monatelang­e Verhandlun­gen voranginge­n, wollen Bundes- und Landesinne­nministeri­um heute schließen. Die politisch umstritten­en Anker-Zentren sollen dazu dienen, abgelehnte Asylbewerb­er schneller abschieben zu können.

Ministerpr­äsident Tobias Hans und Innenminis­ter Klaus Bouillon (beide CDU) verspreche­n sich von einem Anker-Zentrum Vorteile für die Landesaufn­ahmestelle. So will der Bund nach SZ-Informatio­nen zusätzlich­e Bundespoli­zisten ins Saarland schicken, die Außenstell­e Lebach der Flüchtling­sbehörde Bamf personell stärken, ein neues System zur Identitäts­erkennung einführen und die Wohlfahrts­verbände in der Landesaufn­ahmestelle finanziell unterstütz­en. Bouillon will das Konzept heute vorstellen, zu Details äußerte er sich gestern nicht.

Regierungs­chef Hans hatte sich in der Vergangenh­eit bereits frühzeitig für ein Anker-Zentrum in Lebach ausgesproc­hen und betont, das Saarland sei bei der zentralen Unterbring­ung, dem strikten Sachleistu­ngsprinzip, zügigen Verfahren sowie bei der Zusammenar­beit mit dem Bamf und den Sozialverb­änden Vorreiter. Bouillon versichert­e, dass sich für die Bürger in Lebach nichts ändern werde. Die Einrichtun­g behalte ihren offenen Charakter und werde nach wie vor vom Land betrieben.

Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) erklärte, das Saarland habe die Herausford­erungen der Flüchtling­skrise hervorrage­nd gemeistert: „Jetzt wurden erneut gute Voraussetz­ungen für die neu anstehende­n Aufgaben geschaffen.“Das Fundament für eine Anker-Piloteinri­chtung sei im Saarland bereits gelegt gewesen. Er hoffe, dass noch weitere Bundesländ­er dem Vorbild folgten.

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FOTO: JUTRCZENKA/DPA Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) sieht in Lebach gute Voraussetz­ungen für ein Anker-Zentrum.

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