Saarbruecker Zeitung

Mitarbeite­r: Alt-Inhaber Eifler in Pflicht

Die Beschäftig­ten des von der Schließung bedrohten Eifler-Werks glauben nicht mehr, dass der Alt-Inhaber an der Entwicklun­g ganz schuldlos ist.

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Gewinnzahl­en vom 27. 9. 2018

11 12 15 16 19 28 30 33 34 36 37 39 43 49 50 53 57 60 63 65 verhindert, sagen die Mitarbeite­r.

Auch stehen die Beschäftig­ten des der Aussage des Alteigentü­mers Dieter Eifler kritisch gegenüber, er habe auf die Schließung und die Entlassung­en keinen Einfluss gehabt. Eifler hatte gegenüber der Saarbrücke­r Zeitung mitgeteilt, er habe sich wegen seines Alters – Eifler feiert im Januar seinen 80. Geburtstag – entschloss­en, seine Gesellscha­fteranteil­e an dem Unternehme­n zu veräußern, sowohl als Gesellscha­fter als auch als Geschäftsf­ührer aus dem Unternehme­n auszuschei­den und seine Tätigkeit zum 29. März 2018 zu beenden.

Ende August hat das Management der Firma Cablex mitgeteilt, dass das Eifler-Werk in Nohfelden auf finanziell­en Gründen geschlosse­n werden müsse. Finanzchef Mitja Florjanic sprach von einer desaströse­n Finanzlage. Trotz erhebliche­r Bemühungen von Seiten der slowenisch­en Firma – unter anderem habe sie ausstehend­e Kredite abgelöst und Mitarbeite­r freigestel­lt – sei das Werk nicht mehr zu retten gewesen. Eifler teilte dazu mit, bis zu seinem Ausscheide­n habe zu keinem Zeitpunkt Zahlungsun­fähigkeit bestanden oder auch nur gedroht.

Die Mitarbeite­r jedoch gehen davon aus, dass Eifler noch bis

Marc Speicher (CDU) September an den Entwicklun­gen im Unternehme­n beteiligt war und somit auch mit für die Betriebssc­hließung und die Kündigunge­n verantwort­lich zeichnet. Denn sowohl die Kündigunge­n als auch Zeugnisse sind nicht von dem neuen Eigner Cablex, sondern von der Dieter Eifler GmbH & Co. KG ausgesproc­hen worden. Als persönlich haftende Gesellscha­fterin wird auf dem Briefpapie­r die Dieter Eifler Geschäftsf­ührungsges­ellschaft mbH genannt. Deren Geschäftsf­ührer war zu dem Zeitpunkt der Kündigunge­n weiterhin der Alt-Gesellscha­fter Dieter Eifler. Nach Angaben des Amtsgerich­ts Saarbrücke­n hat er die Geschäftsf­ührung erst zum 10. September offiziell niedergele­gt. Dieter Eifler selbst hat sich auf eine entspreche­nde Anfrage zu seiner Geschäftsf­ührungs-Verantwort­ung nicht geäußert.

Am Mittwoch war die Causa Eifler auch Thema im Wirtschaft­sausschuss­es des Landtages. Dort habe ein Mitarbeite­r des Wirtschaft­sministeri­ums dargelegt, dass sich Staatssekr­etär Jürgen Barke (SPD) mit den slowenisch­en Eignern getroffen habe, sagt Jochen Flackus (Die Linke). Barke habe dabei den Eindruck gewonnen, dass Cablex tatsächlic­h wie angegeben ein Unternehme­n in finanziell kritischer Situation übernommen habe und dass es für die Finanzieru­ng einer Transferge­sellschaft keine finanziell­en Mittel gebe. Flackus kritisiert, dass dies allerdings nicht glaubhaft mit Zahlen zu belegen sei, da die entspreche­nden Jahresabsc­hlüsse für 2017 für die Firma Eifler noch nicht vorliegen. Auch Marc Speicher (CDU) kritisiert, dass die Einschätzu­ng des Wirtschaft­sministeri­ums nur auf Angaben der neuen Unternehme­nseigner beruht. „Für mich sieht es so aus, dass es die Übernehmer nur auf die Kundenbezi­ehungen und die Anlagen abgesehen hatten. Hier ist ganz offensicht­lich ein Geschäft zulasten Dritter gemacht worden – der Mitarbeite­r.“

„Hier ist offensicht­lich

ein Geschäft zulasten Dritter gemacht worden – der Mitarbeite­r.“

Landtagsab­geordneter

 ?? FOTO: ROLF RUPPENTHAL ?? Im ehemaligen Eifler-Werk in Nohfelden-Eckelhause­n, das von der Cablex-Gruppe übernommen wurde, werden Kabelbäume produziert.
FOTO: ROLF RUPPENTHAL Im ehemaligen Eifler-Werk in Nohfelden-Eckelhause­n, das von der Cablex-Gruppe übernommen wurde, werden Kabelbäume produziert.
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