Frauen trainieren meist klüger als Männer
Im Fitnessstudio haben Frauen ganz andere Lieblingsübungen als Männer. Letztere sind oft auf einen prachtvollen Oberkörper fixiert.
der Bein-Abduktoren, der Muskeln an der Außenseite der Oberschenkel. Diese meist vernachlässigte Muskulatur ist wichtig, damit das Becken beim Gehen und Laufen nicht seitlich wegsinkt. Denn dadurch verschlechtert sich der Laufstil bis hin zu einem leichten Hinken. Zudem wird die untere Wirbelsäule stark belastet. Für Frauen sind Übungen für Abduktoren und Gesäß allerdings auch wichtig, um der gefürchteten „Reiterhose“vorzubeugen, unliebsamen Fettpolstern an den äußeren Oberschenkeln und am Po.
Die Lieblingsübungen der Frauen weichen von denen der Männer deutlich ab. Bei den Frauen lautet die Hitliste:
1. Gesäßtraining an der Maschine oder auf dem Stepper
2. Abduktoren und Adduktoren
3. Oberschenkel vorne und hinten
4. Rücken mit Rumpfbeugen
5. Butterfly für die Brustmuskeln
6. Bauch (Crunch oder Maschine)
„Frauen überschätzen sich viel seltener als Männer“, berichtet Bär. So trainieren Männer oft mit zu hohen Gewichten. Bei Bizepscurls beispielsweise sind die Gewichte so schwer, dass der Sportler den Oberkörper nach hinten beugen muss, um die Langhantel irgendwie nach oben zu bekommen. Diese Ausweichbewegung führt jedoch zu einem falschen Bewegungsablauf. Der Bizeps wird nicht richtig kontrahiert, die Übung verfehlt ihren Zweck.
Anfängern im Fitnessstudio mangelt es oft an Körpergefühl. Es gelingt ihnen nicht, ihre Muskulatur gezielt anzusteuern und zu aktivieren. In diesem Zustand kann ein intensives Training an Maschinen und mit Hanteln mehr schaden als nützen. Gute Studios bieten Grundkurse an, in denen das Körpergefühl geschult wird. „Dazu zählen auch Wirbelsäulenkurse, in denen das Körpergefühl und die Körperhaltung verbessert werden“, sagt Bär. Viele Einsteiger müssen auch erst davon überzeugt werden, beim Krafttraining nicht gleich mit hohen Lasten loszulegen, sondern sich mit niedrigen Gewichten mit den Geräten vertraut zu machen. In dieser Eingewöhnungsphase von sechs bis acht Wochen verfeinert sich das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln. Diese verbesserte Koordination ermöglicht optimale Bewegungsabläufe an den Geräten.
Frauen sind eher davon zu überzeugen als Männer, dass zu einem ausgewogenen Training auch Ausdauerübungen, etwa auf dem Stepper, dem Fahrradergometer oder dem Laufband, gehören. Und Frauen sehen öfter ein, dass Dehnungsübungen wichtig sind, da gerade gut trainierte Muskeln zur Verkürzung neigen und dadurch die Beweglichkeit in den Gelenken einschränken können.
Auf den Fotos sind die beiden Leichtathleten Svenja Wagner und Jens Altpeter zu sehen.