Saarbruecker Zeitung

Jede zweite Kindermatr­atze ist nicht sicher

Bei einer Untersuchu­ng der Stiftung Warentest sind die Hälfte aller überprüfte­n Modelle durchgefal­len.

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(dpa) Jede zweite Matratze für Kinder und Babys ist mangelhaft: Viele Modelle seien zu weich, moniert die Stiftung Warentest. Sinkt der Kopf des Kindes zu weit ein, kann es ersticken. Außerdem nimmt man an, dass zu weiche Matratzen eine Rolle beim plötzliche­n Kindstod spielen können. Insgesamt wurden 14 Matratzen getestet, davon schneiden sieben mit „mangelhaft“ab. Der Preis ist dabei kein Indiz. Unter anderem fällt eine der teuersten Matratzen für rund 180 Euro durch. Überprüft wurden Modelle der Größe 70 mal 140 Zentimeter.

Der Testsieger Jonas vom Dänischen Bettenlage­r ist dagegen schon für 90 Euro zu haben, auch Skönast von Ikea für 70 Euro wurde mit „gut“bewertet. Ebenfalls gut: Modell Lena von Hessnatur (179 Euro), Kati Plus von Prolana (159 Euro) sowie Sara von Paradies (129 Euro). Zwei weitere Matratzen schneiden „befriedige­nd“ab, alle weiteren sind mangelhaft. Seit Herbst 2017 regelt eine Norm, ob eine Kindermatr­atze sicher ist oder nicht. Entscheide­nd ist hierfür der Kugeltest: Er simuliert, was passieren kann, wenn sich Kinder auf den Bauch drehen und der Kopf in die Matratze einsinkt. Sinkt die Kugel zu weit ein, würde auch der Kopf eines Kindes zu tief einsinken – es könnte im schlimmste­n Fall ersticken.

Weiche Matratzen gelten außerdem als einer der Risikofakt­oren für den plötzliche­n Kindstod. Die genauen Ursachen sind unklar. Experten vermuten aber, dass sich vor dem Gesicht kohlenstof­fdioxid-reiche Luft sammelt, die das Kind einatmet, wenn es auf dem Bauch liegt. Das kann zu Sauerstoff­mangel führen. Die Empfehlung lautet daher, Babys immer auf dem Rücken schlafen zu lassen. Auch die Seitenlage ist nicht zu empfehlen, weil sich das Kind im Schlaf auf den Bauch drehen könnte.

Was Eltern außerdem für einen sicheren Schlaf tun können: Das Kind im Schlafsack ohne Kissen hinlegen. Eine Decke kann über den Kopf rutschen und zu Überwärmun­g und Sauerstoff­mangel führen. Wichtig beim Schlafsack ist, dass der Kopf nicht darin verschwind­en kann.

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FOTO: DPA Damit Kinder einen gesunden Schlaf bekommen, brauchen sie eine ausreichen­d harte Matratze.

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