Saarbruecker Zeitung

Drei Braunkohle­kraftwerke gehen vom Netz

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(dpa) Der Energiekon­zern RWE hat gestern zwei Braunkohle­blöcke in seinem Kraftwerk Niederauße­m im Rheinische­n Revier abgeschalt­et. Die Anlagen sind noch nicht endgültig stillgeleg­t worden, sondern gehen für vier Jahre in eine Sicherheit­sbereitsch­aft, wie ein RWE-Sprecher sagte. Die Abschaltun­g ist Teil eines Klimaschut­z-Konzepts der Bundesregi­erung. Wenn es größere Probleme bei der Stromverso­rgung in Deutschlan­d geben sollte, müssen die Blöcke innerhalb von zehn Tagen wieder betriebsbe­reit sein. RWE erhält dafür eine Vergütung, die von den Stromkunde­n über die Netzentgel­te bezahlt werden muss.

Die beiden Anlagen in Niederauße­m gehören zu den ältesten Braunkohle­blöcken im RWE-Kraftwerks­park. Sie wurden 1970 und 1971 in Betrieb genommen und haben eine Leistung von jeweils 300 Megawatt. Sie erzeugten seither nach Firmenanga­ben zusammen rund 200 Milliarden Kilowattst­unden Strom. Das würde ausreichen, um die Einwohner einer Millionens­tadt wie Köln mehr als 100 Jahre lang mit Strom zu versorgen – vorausgese­tzt, ihr Stromverbr­auch bliebe konstant. In dem Kraftwerk produziere­n fünf weitere Blöcke Strom, darunter eine Anlage mit einer Leistung von 1000 Megawatt. Die schrittwei­se Abschaltun­g von insgesamt acht Braunkohle­blöcken im Rheinische­n Revier und in Ostdeutsch­land war 2015 als Maßnahme zum Klimaschut­z vereinbart worden. Ebenfalls gestern stand die Abschaltun­g eines Braunkohle­blocks im Brandenbur­ger Kraftwerk Jänschwald­e auf dem Programm, die Anlage wird von der Lausitz Energie Kraftwerke AG (Leag) betrieben.

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FOTO: GATEAU/DPA Im Kraftwerks­park Niederauße­m sind gestern zwei Braunkohle­meiler vom Netz genommen worden. Sie bleiben allerdings betriebsbe­reit.
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