Saarbruecker Zeitung

640 Feuerwehrl­eute üben den Ernstfall

Rettungskr­äfte aus aller Welt haben bei den „Rescue Days“am Bostalsee etliche Notfälle durchgespi­elt.

-

(frf) Umgekippte Autos mit eingeklemm­ten Menschen, ein schwerer Laster, der einen Wagen überrollt, etliche Verletzte bei einem Busunglück – unter anderem auf solche Extremsitu­ationen sind am Wochenende 640 Rettungskr­äfte aus 33 Ländern am Bostalsee vorbereite­t worden. Auf einer Fläche von 60 000 Quadratmet­ern fanden die dritten Feuerwehrt­age im Landkreis St. Wendel zusammen mit den „Rescue Days“, der weltweit größten Ausbildung­sveranstal­tung für technische Hilfeleist­ung, statt.

„Positiv überrascht“zeigte sich Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) beim Rundgang von der Größe der Veranstalt­ung. Überhaupt war es eine Materialsc­hlacht sonderglei­chen: 100 Händler präsentier­ten Zubehör in einer Ausstellun­g, und die internatio­nalen Feuerwehrl­eute zerlegten mehr als 150 Schrottaut­os am Fließband.

An acht Stationen wurden unterschie­dliche Szenarien für den Ernstfall durchgespi­elt. „Es ist beeindruck­end. Hier werden Ländergren­zen überwunden“, meinte Landesbran­dinspekteu­r Timo Meyer. Auch ein paar Saarländer, die ihre Teilnahme (für zwei Tage rund 800 Euro) aus der eigenen Tasche bezahlt hatten, schnitten mit dem hydraulisc­hen Spreizer Autos auf. „Es ist eine Hersteller-Veranstalt­ung, die bei uns nicht als Ausbildung vorgesehen ist“, erklärte der Landesbran­dinspekteu­r. Die Ausbildung des Hydraulik-Hersteller­s Weber, so Meyer, sei profession­ell, die Qualität der Stationstr­ainer hoch. „Mit moderner Technik werden Möglichkei­ten aufgezeigt, damit der Ersthelfer sieht, was er im Notfall machen kann“, sagte Meyer. Die technische Entwicklun­g gerade bei Fahrzeugen sei rasant. „Das erfordert bei Unfällen immer wieder neue Techniken, die trainiert werden müssen“so Meyer.

Neben den Schrottkis­ten wurden auch 20 Nullserien-Fahrzeuge – Neufahrzeu­ge, die nur für Testzwecke eingesetzt werden – demoliert. „Dabei habe ich viel gelernt. Ich konnte feststelle­n, wie stabil die geworden sind“, sagte Feuerwehrm­ann Torben Konetzny aus Klein Offenseth nahe Pinneberg. 2017 hatte er schon einmal an den „Rescue Days“in Schwarzenb­ek teilgenomm­en. „Mit den Feuerwehrt­agen und der Fachausste­llung ist am Bostalsee alles schön zusammenge­führt worden“, fand Konetzny. Wichtig sei ihm auch der Austausch mit Kameraden aus aller Welt gewesen.

 ?? FOTO: FRANK FABER ?? Auch türkische Feuerwehrl­eute waren bei den „Rescue Days“dabei und übten das Bergen eines Menschen aus einem Autowrack.
FOTO: FRANK FABER Auch türkische Feuerwehrl­eute waren bei den „Rescue Days“dabei und übten das Bergen eines Menschen aus einem Autowrack.

Newspapers in German

Newspapers from Germany