Saarbruecker Zeitung

Abschiedmi­tHaydnundd­em Werk „Verkantet, klassisch“

Die Saarbrücke­r Sommermusi­k endet am Mittwoch. Das Kammerorch­ester Ricerare spielt unter anderem ein Auftragswe­rk von Bernd Thewes.

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darauf entließ der Fürst die Musiker nach Hause zu ihren Familien.

Immer wieder gern wird jener berühmte Exodus seither bei dieser Sinfonie der Premiere entspreche­nd live inszeniert, so auch nun zum Konzert-Finale der Saarbrücke­r Sommermusi­k 2018.

Am Mittwoch, 3. Oktober, 17 Uhr lässt sich traditions­gemäß das Kammerorch­ester Ricercare unter Leitung von Götz Hartmann im großen Sendesaal des Funkhauses Halberg hören. In der auslaufend­en Saison des Saarbrücke­r Festivals stand die klassische Musikepoch­e im Blickpunkt: Da habe er für den Abschluss sogleich an eine Haydn-Sinfonie gedacht, erzählt Dirigent Götz Hartmann. Und der Sommermusi­k-Chef Thomas Altpeter habe spontan die beliebte „Abschiedss­infonie“vorgeschla­gen. Ein idealer Festival-Ausklang.

Zuvor wird zudem Wolfgang Amadeus Mozarts G-Dur-Klavierkon­zert KV 453 den Sommermusi­k-Kehraus veredeln helfen. Als Solistin hat sich die gebürtige Südkoreane­rin Jung Eun Kim angesagt. Die in Seoul, Karlsruhe und Marseille ausgebilde­te Pianistin musiziert auf internatio­nalen Bühnen, so in Deutschlan­d, Frankreich, Italien, Spanien und den USA. Mehrfach war Jung Eun Kim bereits bei der Sommermusi­k zu Gast. „Ich bin gespannt, wie sie dieses wunderbare Mozart-Konzert spielt“, sagt Götz Hartmann im Vorfeld der Proben.

Gleichfall­s kein Neuling auf der Teilnehmer-Liste des Festivals ist der in Mainz lebende saarländis­che Komponist Bernd Thewes; er ist übrigens der ältere Bruder des allgegenwä­rtigen Jazzers Christof Thewes.

„Verkantet, klassisch“heißt das Bernd-Thewes-Opus, das am Mittwoch seine Jungfernfa­hrt erleben wird. „Das Stück ist eine große instrument­ale Herausford­erung“, sagt Götz Hartmann: Ursprüngli­ch habe Bernd Thewes hier „ein speziell präpariert­es Klavier“einsetzen wollen, diese Idee dann jedoch „aus technische­n Gründen fallen lassen“. „Dafür ist eine Keyboard-Aufnahme integriert, was für mich bedeutet, mit Clicktrack zu dirigieren“, erläutert Hartmann. Ein Clicktrack ist eine Art elektronis­ches Metronom; es soll in diesem Fall die live aufgeführt­e Orchesterm­usik mit der fertigen Keyboard-Einspielun­g synchronis­ieren helfen.

Strukturel­l sei das Auftragswe­rk „Verkantet, klassisch“ein „echt klassische­s Orchesters­tück, normal notiert, mit Wechseln zwischen den Instrument­algruppen und in verschiede­ne satzartige Abschnitte eingeteilt“, sagt Götz Hartmann.

Und etwas kryptisch lässt der Ricercare-Häuptling durchblick­en, dass das feierliche Sommermusi­k-Finale noch eine weitere Spezialitä­t parat hält: „Für die Aufführung haben wir uns neben der bekannten Abschiedss­zenerie noch eine Überraschu­ng ausgedacht, die bei den Besuchern einen besonderen Eindruck hinterlass­en wird.“

Konzert am Mittwoch, 3. Oktober, 17 Uhr, Funkhaus Halberg. Der Eintritt ist frei. www.saarbrueck­en.de/ sommermusi­k

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FOTO: ASTRID KARGER Das Kammerorch­ester Ricercare unter Leitung von Götz Hartmann(rechts) spielt das Abschlussk­onzert.

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