Wahre Spielfreude aneinem neuenSpielort
Das Pelion-Duo spielte im Rahmen der Saarbrücker Sommermusik in der Musikakademie an der Feldmannstraße
gemäß dem Thema der diesjährigen Sommermusik, wurde die klassische Sonate ihrem barocken Vorläufer gegenübergestellt.
Zu Beginn erklangen sieben Variationen von Ludwig van Beethoven über das Thema „Bei Männern, welche Liebe fühlen“aus Mozarts Zauberflöte. Die Cellistin Trude Mézár und Henrike von Heimburg am Flügel setzten die verschiedenen Verarbeitungen je nach Bedarf getragen, humorvoll oder tänzerisch um und überzeugten mit perfektem Zusammenspiel. Anschließend hätte Mészár gut daran getan, ihr Cello noch einmal nachzustimmen, denn einzig dieses Manko tat der Darbietung der nachfolgenden Sonate G-Dur BWV 1027 von Johann Sebastian Bach Abbruch.
Das ursprünglich für Viola da Gamba und Cembalo komponierte Werk ist im Gegensatz zur Sonate der Wiener Klassik kontrapunktisch angelegt. Beide Musikerinnen arbeiteten die miteinander verflochtenen Einzelstimmen sorgfältig und präzise heraus, um den Kontrast zur dann folgenden, klassischen Sonate Beethovens zu verdeutlichen.
Dessen spieltechnisch anspruchsvolles Opus 5, Nr. 2 bildete zweifellos den Höhepunkt des Abends, denn von Heimburg und Mészár waren hier offenbar in ihrem Element. Die gleichberechtigte Verwendung beider Instrumente wurde schon in der wunderbar ruhig und klangschön vorgetragenen langsamen Einleitung des ersten Satzes deutlich. Mit behänder Leichtigkeit und außerordentlicher Spielfreude meisterten beide Musikerinnen virtuose, blitzschnelle Läufe und brachten die Komposition Beethovens ausdrucksvoll zum Leuchten.
Als Zugabe kündigte von Heimburg abschließend noch „eine kleine Beruhigung“an. Das Duo brachte den geradezu meditativen letzten Satz aus der Sonate für Violincello und Klavier des Schweizer Komponisten Othmar Schoeck.
Das Publikum bedankte sich mit reichlich Applaus.